Ortsumgehung Dietersheim:TU München soll mitzahlen

Ortsumgehung Dietersheim: Der Echinger Ortsteil Dietersheim soll mit einer schnellen Linie besser an die U6 und den Garchinger Forschungscampus angeschlossen werden.

Der Echinger Ortsteil Dietersheim soll mit einer schnellen Linie besser an die U6 und den Garchinger Forschungscampus angeschlossen werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Garching sucht nach Geldquellen für den Bau der Umfahrung des Echinger Ortsteils

Von Irmengard Gnau, Garching

Die Stadt Garching würde einer neuen Umfahrung des Echinger Ortsteils Dietersheim nicht im Wege stehen. Dieses Signal hat der Stadtrat einstimmig zu den nördlichen Nachbarn gesandt. Allerdings will man zunächst in Erfahrung bringen, inwieweit sich der Freistaat Bayern sowie die TU München an einer solchen Umgehungsstraße beteiligen würden - die Kosten lägen nach ersten Grobschätzungen bei knapp 46 Millionen Euro.

Seit Jahren fordern die Menschen in Dietersheim eine Entlastung vom Durchgangsverkehr; eine aufwendige Machbarkeitsstudie favorisierte zuletzt eine Trasse, die den Echinger Ortsteil in weitem Bogen westlich umfahren und im Süden auf einer neuen Route über Garchinger Flur die Autobahnanschlussstelle Nord erreichen sollte. Garching würde sich an dieser Variante beteiligen, da die Universitätsstadt sich dadurch selbst eine Verkehrsberuhigung erhofft und durch ein Verschwenken der Staatsstraße 2350 nach Westen Flächen für den Forschungscampus der TUM frei würden. Diese Option will sich Garching nicht verbauen, auch wenn die Echinger Nachbarn das gemeinsame Projekt im November zurückgestellt haben.

Der Echinger Gemeinderat hatte entschieden, die Ortsumfahrung auf der favorisierten Route sei "zum momentanen Zeitpunkt nicht realistisch". Die Diskussion soll mit dem Gemeindeentwicklungsprogramm im Frühjahr 2022 neu aufgerollt werden. Grund für die Bedenken waren vor allem der hohe Flächenverbrauch und die immensen Kosten. Diese Sorge teilten einige Mitglieder des Garchinger Stadtrats. Die Vorgaben für den Bau einer Umgehungsstraße seien nicht kompatibel mit dem Klimaschutz, kritisierte Götz Braun, SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender der Ortsgruppe des Bund Naturschutz.

Die Umgehungsstraße in der vorgesehenen Variante hätte zwei neue Ampeln zur Folge und würde eine Verschiebung der Rampe an der Autobahnanschlussstelle Nord nach Osten nötig machen. Zu den gut 14,3 Millionen Euro, die Garching grob geschätzt anteilig zu tragen hätte, kämen Kosten etwa für Lärmschutz und die Neuverlegung von Leitungen; außerdem müsste die Stadt mehr als 76 000 Quadratmeter Grund von 39 Eigentümern erwerben, Eching noch einmal gut 181 000 Quadratmeter. Garching knüpft seine Zustimmung nun daran, dass weitere Profitierende, insbesondere die TUM, sich an dem Projekt beteiligen.

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