Nominierung in Haag:Unabhängige Bürger wollen einen Sitz mehr im Gemeinderat

Nominierung in Haag: Wer sitzt ab März 2020 im Rathaus von Haag? Die Unabhängigen Bürger wollen im Gemeinderat einen Sitz mehr erreichen.

Wer sitzt ab März 2020 im Rathaus von Haag? Die Unabhängigen Bürger wollen im Gemeinderat einen Sitz mehr erreichen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Unabhängigen Bürger stellen ihre Kandidaten für den Gemeinderat auf. Ihr Ziel: Sie wollen stark bleiben.

Die Unabhängigen Bürger (UB) Haag bewerben sich mit 28 Kandidaten aus allen Alters-und Berufsgruppen, die alle Ortsteile repräsentieren, um Sitze im Gemeinderat. Akademiker, Handwerker und auch zwei Landwirte befinden sich unter den Kandidaten. "Unser Ziel ist, im Gemeinderat einen Sitz mehr als bisher zu erhalten", sagte der amtierende Haager Bürgermeister Anton Geier, der von 47 Wahlberechtigten während der Aufstellungsversammlung am Dienstag einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert wurde. Zur UB Haag gehören im Moment acht der insgesamt 14 Räte.

Unter den Kandidaten mit einem Durchschnittsalter von 46,6 Jahren befinden sich sowohl "alte Hasen" wie Helmut Leitl (62), Richard Pflügler (63) oder Elisabeth Maier (50), die langjährige Erfahrung im Gemeinderat mitbringen, als auch der Nachwuchs wie Dominik Berger (25), Christoph Maier (26) oder Michael Geltinger (25). Offensichtlich ist das politische Interesse vererbbar, denn sowohl von Berger als auch von Maier steht auch ein Elternteil auf der Liste. Auch die beiden Kinder des verstorbenen langjährigen Vorsitzenden der Unabhängigen Bürger, Martin Stiehl-Fischer, Jonas Fischer (33) und Nina Gräfe (31), bewerben sich um einen Platz im Gemeinderat. Von den 28 Kandidaten sind neun weiblich. Man habe im Sinne der Gleichberechtigung den Anfang der Liste abwechselnd mit einem Mann und einer Frau besetzt, so UB-Vorsitzender Jürgen Schwertl.

Ein Ziel: Schneller Internetzugang für alle Haushalte

Als Ziele der Unabhängigen Bürger für die kommenden sechs Jahre nannte Geier an erster Stelle, alle Haushalte mit günstigen, leistungsstarken Glasfaseranschlüssen zu versorgen und damit einen schnellen Internetzugang zu schaffen. Wie wichtig dies sei, machte der Vorsitzende der UB deutlich. Nachdem er einen solchen Anschluss erhalten habe, könne er nun weitgehend von zu Haus aus arbeiten, seine Fahrstrecken und damit vor allem den Kohlendioxidausstoß verringern, erklärte Jürgen Schwertl.

Damit sich Bürger in der Gemeinde wohlfühlen und sich mit ihrem Wohnort identifizieren, dafür leiste der Dorfladen einen wesentlichen Beitrag. Er sei nicht nur ein Lebensmittelgeschäft, in dem sich vor allem auch diejenigen versorgen könnten, die kein Auto zur Verfügung hätten, sondern ein sozialer Treffpunkt, berichtete Geier. Wer im Dorfladen einkaufe spare zudem Fahrten zu den weiter entfernt liegenden Supermärkten und reduziere damit die Umweltbelastung, beschrieb der Bürgermeister. Aber der Dorfladen sei kein Selbstläufer, sondern brauche auch in Zukunft viele Kunden und werde von der Gemeinde unterstützt, in dem er beispielsweise keine Miete bezahlen müsse.

Nicht nur der Dorfladen sei für ein lebendiges Miteinander wichtig, sondern die UB wollen Bauland und mehr Wohnungen besonders für junge Leute, aber auch für Ältere, die in ihrer Heimat bleiben möchten, schaffen. Die Gemeinde plane daher, im neuen Baugebiet an der Graf-Lodron-Straße mit staatlichen Fördermitteln einen barrierefreien Geschossbau zu errichten. Damit die Einnahmen der Kommune stabil bleiben und wohnortnahe Arbeitsplätze entstehen, sollen neue Betrieb angesiedelt werden. Allerdings dürfe die Wohnqualität nicht unter diesen Unternehmen leiden, fügte Geier an. Nicht nur der Bürgermeister, sondern auch zahlreiche Gemeinderatskandidaten betonten, dass sie sich für eine Verbesserung der Anbindung der Kommune an den öffentlichen Nahverkehr einsetzen würden. Als eine wichtige Aufgabe für die Zukunft nannte Geier auch, sich immer wieder über Fördermittel für Infrastrukturmaßnahmen zu informieren und diese zu beantragen. Ein solches Projekt sei die langfristig geplante Umwandlung der Mittagsbetreuung in einen Kinderhort. Das sei nur mit staatlicher Unterstützung machbar.

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