Nicht immer nur kaufen:Ruf nach einer Mikrowelle

Camerloher-Schüler hätten gern die Möglichkeit, Essen aufzuwärmen

Wasserkocher und Mikrowelle wünschen sich Schüler der Oberstufe des Camerloher-Gymnasiums. Eine Jugendkreisrätin der Schule begründete dies im Jugendkreistag mit der Intensität des Unterrichts. "Wir verbringen viel Zeit an der Schule", sagte sie. "Da finde ich es bescheuert, dass wir nichts von Zuhause zum Aufwärmen mitnehmen dürfen." Bislang wurden entsprechende Anfragen von der Schulleitung stets mit der Begründung abgelehnt, es könne etwas passieren und jemand müsse für die Reinigung der Geräte zuständig sein. "16- bis 18-Jährige sind durchaus in der Lage, mit einer Mikrowelle umzugehen", betonte die Schülerin. Die Schule könne ja mal einen Versuch starten. Wenn dies nicht funktioniere, könne man das wieder abschaffen.

Landrat Josef Hauner (CSU) erwiderte darauf, dass beim Einsatz von elektrischen Geräten aus Brandschutzgründen Vorsicht geboten sei. Zuständigkeiten müssten geklärt werden, wer was zu verantworten habe. Eine Schülerin der Oberstufe des Dom-Gymnasiums sagte, dass dies an ihrer Schule kein Problem sei. Es gebe dort einen eigenen Raum, der mit Mikrowelle, Wasserkocher und zwei Herdplatten ausgestattet sei. "Das funktioniert bestens", sagte sie. Alle würden zusammenhelfen, auch bei der Reinigung der Geräte. "Und bis jetzt ist noch kein Unfall passiert."

Gar keine Möglichkeit, zu einem günstigen Mittagessen zu kommen, haben die Schüler der Fachober-/Berufsoberschule (FOS/BOS). Deshalb haben sie einen Foodtruck zur Verpflegung organisiert. Der Inhaber sei ihnen zwar bei den Preisen entgegengekommen, trotzdem sei dies für viele Schüler zu teuer. Der FOS-/BOS-Jugendkreisrat fragte daher an, ob der Jugendkreistag die Mittagsverpflegung an der Schule nicht mit zwei Euro pro Essen subventionieren könne.

Landrat Hauner antwortete mit einem klaren Nein. Zum einen übersteige dies die Zuständigkeit des Jugendkreistags, zum anderen würde ein Präzedenzfall geschaffen. Jede Schule könnte dann einen solchen Zuschuss beantragen. Hauner musste den Schüler letztlich damit vertrösten, dass der Bau einer Mensa in Planung sei, die alle Schulen am Schulzentrum an der Wippenhauser Straße mit Essen versorgen werde.

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