Neun Vorstellungen in Freising:Meister der deutschen Sprache

Die Gruppe "Werkstück" präsentiert Loriot-Paargeschichten in der VHS

Die Pressekonferenz, bei der die Theatergruppe Werkstück am Freitagnachmittag ihr neues Stück "Loriot Paargeschichten - leicht serviert" präsentierte, geriet unvermutet zu einer kleinen Kostprobe. Da nämlich, als sich die mitwirkenden Irene Trübenbacher-Breibeck (Berta) und Anna-Barbara Grassl (Renate) über ihre, selbstverständlich geblümten, und erstmals maßgeschneiderten Kleider austauschten, und Karl-Heinz Kirchmann (Karl-Heinz) distinguiert hervorhob, dass er sich aus Kostengründen mit einer Zwei-Zentimeter-Kürzung seiner Hose begnügt habe. Dass die Darsteller und Regisseurin Barbara Berger dabei selbst lachen mussten, ließ erahnen, dass es bei den Proben sicher auch öfter heiter zugeht. "Wir lachen immer mehr", bestätigte Berger.

Dennoch, auch das machte das Ensemble, das demnächst sein 25-jähriges Bestehen feiert, deutlich, ist auch diesmal hochkarätige, literarische Theaterkost geboten, wenn Werkstück von Donnerstag, 3. Oktober, an zu neun regulären und drei Zusatz-Terminen in das Haus der Volkshochschule an die Kammergasse einlädt. Seit vergangenem Januar sitzt die Truppe an diversen Loriot-Geschichten, die in dem eineinhalbstündigen Stück zusammengefasst sind. Nicht als Aneinanderreihung, wie Berger betonte, sondern in den Kontext eines einzigen Tages gesetzt, an dem die beiden Paare in unterschiedlicher Zusammensetzung unterschiedliche Situationen erleben. Loriot, betonte die Regisseurin, verlange, was die Sprache anbelange, nicht weniger schauspielerische Präzision als Goethe oder Rilke: "Loriot ist ein Meister der deutschen Sprache und im aneinander Vorbeireden. Genau deshalb ist es so schwierig, Loriot auf den Punkt zu bringen, weil jedes Komma, jedes Ausrufezeichen seine Bedeutung hat."

Weitere Mitwirkende sind Stephan Gruber als Ottmar und Corinna Struck als Moderatorin. Die fünf Darsteller, erklärte Oliver Dorn, Geschäftsführer der Freisinger Volkshochschule (VHS), unter deren Dach Werkstück seit seiner Gründung spielt, seien der harte Kern, der noch aus der Anfangszeit dabei ist. Dass man sich wie schon vor zwei Jahren bei "Hinterkaifeck" wieder für das Haus der VHS als Spielstätte entschieden habe, hänge mit den Kosten zusammen. In das Dachgeschoss, wo die Bühne schon aufgebaut ist, passten zwar nur 40 Zuschauer pro Vorstellung, doch dafür, sagte Dorn lächelnd, "ist es für unsere Schauspieler schön, immer vor vollem Haus zu spielen". Und das ist wichtig, da sie es immerhin ehrenamtlich tun. Die VHS, betonte Darstellerin Anna-Barbara Grassl, sei ein guter Partner für die Theatergruppe, "weil wir ihren Bildungsauftrag unterstützen. Deshalb passen wir mit unseren Produktionen gut zur VHS - und die VHS zu uns."

Die Termine sind 3., 4., 5., 18., 19., 20., 25., 26. und 27. Oktober. Karten zu 13 Euro (ermäßigt zehn Euro) gibt es ausschließlich bei der Volkshochschule Freising, Kammergasse 12, zu den üblichen Öffnungszeiten. Weil der Platz dort begrenzt ist, ist es für Interessenten ratsam, sich bald um Karten zu kümmern, eine Vorverkaufsgebühr gibt es nicht. Bei reger Nachfrage aber sind für November drei Zusatztermine angesetzt.

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