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Neufahrner Haushalt:Hohe Ausgaben, neue Kredite

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Neufahrner Finanzausschuss berät über Haushalt für 2022

Das Votum des Gemeinderats steht noch aus, doch der Finanzausschuss hat vergangene Woche den Haushalt für das nächste Jahr schon festgeklopft. Generell sieht es bislang nicht schlecht aus, doch stehen mittelfristig viele kostspielige Bauprojekte an.

Größter Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt für die laufenden Geschäfte ist wie stets die Einkommensteuerbeteiligung. Hier rechnet man in Neufahrn mit 15,8 Millionen Euro, der Ansatz für die Gewerbesteuer liegt bei acht Millionen. An Schlüsselzuweisungen vom Freistaat sind knapp 2,3 Millionen Euro zu erwarten. Auf der Liste der Ausgaben im Verwaltungshaushalt stehen mit gut zehn Millionen Euro die Personalkosten, Betriebs- und Geschäftsausgaben in Höhe von 6,2 Millionen und 9,7 Millionen an Zuweisungen und Zuschüsse für die Kindertagesstätten. Ein satter Brocken ist auch die Kreisumlage: Voraussichtlich 13,2 Millionen Euro muss Neufahrn im nächsten Jahr an den Landkreis überweisen. Dennoch bleibt eine gute Million Euro, die laut Plan nächstes Jahr aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt für Investitionen überwiesen werden kann.

Dennoch hat die Gemeinde in den nächsten Jahren viel vor, teure Projekte, die allein durch Entnahmen aus den Rücklagen nicht zu decken sein werden, wie Kämmerer Johann Halbinger im Finanzausschuss deutlich machte. Dazu seien vielmehr Kredite in erheblichem Umfang nötig - wie hoch sie sein werden, das hängt von der Zahl der zu realisierenden Projekte ab. Deutlicher wurde Halbinger noch nicht, doch klafft nächstes Jahr im Vermögenshaushalt für Investitionen eine Lücke von gut 15 Millionen Euro zwischen Einnahmen und Ausgaben, im Jahr darauf von fast 13 Millionen.

Die größten aktuellen Projekte sind mit 2,5 Millionen Euro, verteilt auf zwei Jahre, die Erneuerung der Kurt-Kittel-Brücke und der knapp fünf Millionen Euro teure Bau einer neuen Turnhalle neben der Jahnturnhalle. Dazu kommt, dass in den Jahren 2024 und 2025 mit Erlösen aus Grundstücksverkäufen in Höhe von rund 18 Millionen Euro gerechnet wird, obwohl der tatsächliche Verkauf zeitlich noch nicht gesichert ist. Für künftige Projekte, wie ein integratives Zentrum in Neufahrn-Nord, den Neubau einer dritten Grundschule, den Ersatzbau für den Containerkindergarten Am Keltenweg oder die neue Alte Halle sind die Kosten noch ungewiss.

Letztlich fiel das Votum im Finanzausschuss sehr deutlich für den Haushaltsplan 2022 aus. Der Verwaltungshaushalt wurde dem Gemeinderat einstimmig zur Annahme empfohlen, der Vermögenshaushalt bei einer Gegenstimme von Norbert Manhart (Freie Wähler).

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Quelle:
SZ vom 29.11.2021
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