Neufahrn:Baubeginn für zweite Sporthalle verzögert sich

Neufahrn: Im Winter ist die bestehende TSV-Halle (im Hintergrund) normalerweise komplett belegt, im Sommer zu 93 Prozent. Der Sportverein will deshalb eine zweite Sportstätte errichten, zumal Neufahrn weiter wachsen wird.

Im Winter ist die bestehende TSV-Halle (im Hintergrund) normalerweise komplett belegt, im Sommer zu 93 Prozent. Der Sportverein will deshalb eine zweite Sportstätte errichten, zumal Neufahrn weiter wachsen wird.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Pläne des TSV sind längst fertig, die Angebote eingeholt. Die Zustimmung der Mitglieder aber steht noch aus, weil seit Monaten keine Versammlungen möglich sind.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der mitgliederstärkste Verein in der Gemeinde hat Großes vor: Der TSV Neufahrn will eine zweite Sporthalle bauen. Die Pläne sind schon fertig in der Schublade, die Angebote sind eingeholt - und eigentlich könnte der Vorstand auch die nächsten Schritte in Angriff nehmen. Allerdings wird er von der Corona-Pandemie ausgebremst: Die Jahreshauptversammlung, in der die Mitglieder grünes Licht geben müssen, konnte bisher nicht stattfinden.

Als klar war, dass das es mit dem vorgesehenen Juni-Termin nicht klappt und eine Versammlung wohl noch länger nicht in der Vereinsgaststätte möglich sein wird, dachte man über einen Termin im Herbst in der gegenüberliegenden Käthe-Winkelmann-Halle nach. Daraus ist nun auch nichts geworden. Mangels regulärer Neuwahlen ist das Vorstands-Team nur noch kommissarisch im Amt. "Wir kommen gerade nicht vorwärts", sagt Vorsitzender Frank Bandle bedauernd.

In Zeiten ohne Corona ist die bestehende Halle im Winter zu 100 Prozent und im Sommer zu 93 Prozent belegt

Die Pläne sehen einen Anbau in Ständerbauweise in Richtung Norden vor. Dort könnten etwa Gymnastik- oder Fitnessräume untergebracht werden. An diesen Zwischenbau wiederum soll sich eine Halle in Leichtbauweise anschließen. Der Vorstand möchte dabei auf das Konzept einer Firma zurückgreifen, die sich auf "Membranbauten" spezialisiert hat. Dabei wird eine Art Außenhaut auf ein Metallgerüst gespannt, so dass darunter ein großer Freiraum entsteht. In nordischen Ländern hätten sich solche Konstruktionen bewährt, sagt Bandle. Sie seien auch deutlich preisgünstiger als herkömmliche Bauten: "So eine Halle kostet nicht einmal eine Million."

Mit dem Neubau will der Verein nicht nur die aktuellen Platzprobleme in den Griff bekommen, sondern sich auf weiteres Wachstum, etwa durch das Baugebiet Neufahrn-Ost, einstellen. Erfahrungsgemäß seien um die zehn Prozent der Einwohner TSV-Mitglieder, weiß Bandle. Aktuell sind es etwa 1600 Mitglieder, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.

Mit dem Neubau will man mit Blick auf erwartetes Bevölkerungswachstum reagieren

In "normalen Zeiten" ohne Corona ist die bestehende TSV-Halle im Winter zu 100 Prozent und im Sommer zu 93 Prozent belegt. Ähnlich sieht es in der Käthe-Winkelmann-Halle aus, die der Gemeinde gehört und vom Verein mitgenutzt wird. Schließlich hat der TSV 17 Abteilungen mit 25 Sportarten in 35 Variationen - von Badminton bis Zumba. Begehrt sind nicht nur Trainingskapazitäten, sondern auch Möglichkeiten für Veranstaltungen und Wettkämpfe. Derzeit ist es in den Sportstätten freilich coronabedingt sehr ruhig. Immerhin steht der TSV laut Bandle finanziell noch relativ gut da: "Wir mussten bisher nicht auf die Nothilfe zurückgreifen."

Das liegt auch an den Einnahmen, die durch das Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in die Kasse kommen. Denn die Schule nutzt die TSV-Halle für den Sportunterricht. Eine ähnliche Kooperation könnte sich Bandle im Fall der zweiten Vereinshalle vorstellen. Deshalb hat er vor kurzem an anderer Stelle an das Projekt erinnert: Der TSV-Chef sitzt für die Grünen im Gemeinderat, und dort ging es um den Neubau einer dritten Grundschule. Schulreferent Thomas Seidenberger (Freie Wähler) dachte laut über einen möglichen Neubau im Sport- und Freizeitpark nach. "Das würde wunderbar passen", warf Bandle ein.

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