Neufahrn:Weniger Behördengänge

Rathaus wird künftig die "Bayern-App" nutzen

Diverse Rathausgänge sollen sich auch in Neufahrn schon bald durch den Griff zum Handy ersetzen lassen. Der Gemeinderat hat am Montag beschlossen, die "Bayern-App" für lokale Angebote zu nutzen. Die EDV-Experten sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das gut machen lässt, wie Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) in der Gemeinderatssitzung berichtete, und eine breite Mehrheit entschied sich dann auch für diesen Weg.

Damit kann man sich die Entwicklung einer eigenen "Bürger-App" sparen und kommt - so die Hoffnung - trotzdem ans Ziel. Die "Bürger-App" hatte die SPD im Herbst erfolgreich ins Gespräch gebracht. Während die Idee noch geprüft wurde und dabei auch ein eigens gegründeter Arbeitskreis Digitalisierung aktiv war, startete das Bayerische Digitalministerium die "Bayern-App". Sie ist für die gängigen Betriebssysteme iOS und Android nutzbar.

Mit dem Umweg über diesen Dienst kann sich die Gemeinde nicht zuletzt auch Geld sparen. Denn eine individuelle Lösung wäre mit einigen Ausgaben verbunden gewesen. Da sei es doch sinnvoller, die Neufahrner Angebote kostenfrei in ein vorhandenes Instrument zu integrieren, so Heilmeier.

Für Digitalreferent Frank Langwieser (CSU) ist die "Bayern-App" ein "erster Schritt". Allerdings sei man da zunächst noch "one way unterwegs": Die Nutzer können nur Informationen abrufen, wie man sie etwa auch auf der Gemeinde-Homepage finde. Sie müssen nun auch erst einmal eingepflegt werden. Ziel sei jedoch eine "bidirektionale" Funktion, also der "Hin- und Rückweg", so dass man zum Beispiel auch Anträge gleich digital stellen könne.

Dass der Anfang gemacht ist, freute auch Maximilien Heumann (SPD), der aber ebenfalls bereits weiter nach vorne schaut: Er sieht die App auch als "Instrument für Bürgerbeteiligung". Gegen die Nutzung der "Bayern App" als mobilen Zugang zu Neufahrner Verwaltungsleistungen votierten nur die "Bürger für Neufahrn".

Ob man irgendwann unabhängig von der App auch Gemeinderatssitzungen live am Handy oder am PC verfolgen kann, ist - unter anderem aus rechtlichen Gründen - weiter offen. Norbert Manhart (Freie Wähler) brachte vor kurzem jedenfalls erneut mögliche "Live-Streams" ins Gespräch. "Zumindest den Ton" könnte man übertragen, meinte er. Das wäre gerade für Zuhörer, die nur aus Interesse an einem einzigen Tagesordnungspunkt zur Sitzung kommen, eine gute Alternative, meint Manhart.

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