Süddeutsche Zeitung

Neufahrn:Stromversorger will nicht warten

Ehemann verlässt Frau und Kinder und plündert gemeinsames Konto

Frau N. kam als Spätaussiedlerin vor über zehn Jahren gemeinsam mit ihrem inzwischen 15-jährigen Sohn nach Deutschland. Sie fand hier bald Arbeit und lernte ihren späteren Mann kennen. Aus dieser Ehe stammt ihr zweites Kind, das inzwischen fünf Jahre alt ist. In den vergangenen Jahren wurde das Suchtproblem ihres Mannes immer schlimmer, den Großteil des gemeinsamen Einkommens verschlang dessen Alkoholkonsum. Frau N. versuchte auf allen möglichen Wegen - mit Liebe und Vorwürfen, mit Schimpfen und Bitten - auf ihren Mann einzuwirken, aber alles blieb ohne Erfolg. Herr N. unterzog sich zwar einer Langzeittherapie, aber auch diese führte nur zu einer zeitweiligen Verbesserung. Das Leben von Frau N. bestand zuletzt nur noch aus Kampf und Beschimpfungen.

Auch die finanziellen Probleme wurden immer größer, das Geld für die Miete konnte sie nur noch mühsam aufbringen Mittlerweile ist Herr N. ausgezogen, wohin, weiß seine Frau nicht. Allerdings hob er zuvor noch das gesamte Geld des Paares vom gemeinsamen Girokonto ab. Frau N. konnte in den vergangenen Monaten weder die Miete noch die Stromrechnungen bezahlen. Mit dem Vermieter, der Verständnis für ihre schwierige Situation aufbringt, konnte inzwischen ein Aufschub ausgehandelt werden. Aber der Stromversorger will nicht mehr warten: Entweder Frau N. zahlt sofort die noch offenen Abschläge oder der Strom wird abgedreht. Der "Adventskalender für gute Werke", das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung, möchte Frau N. gerne helfen und ihr und ihren beiden Kindern zumindest an Weihnachten einige sorgenfreie Tage ermöglichen.

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Quelle:
SZ vom 16.12.2014 / regu
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