Neufahrn:Sportverein hofft auf mehr Geld

SC Massenhausen hält Antrag für Unterhalt des Fußballplatzes für "nicht überzogen"

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Seit vielen Jahren ist Josef Dill Kassier beim SC Massenhausen und er hat jetzt noch einmal genau nachgerechnet: Für den Unterhalt eines Fußballplatzes hat sein Verein 1994 von der Gemeinde umgerechnet 2045 Euro bekommen. Nach der vom Finanzausschuss empfohlenen Anhebung sollen es künftig 2430 Euro sein. "Das entspricht einer Erhöhung um 18,9 Prozent", führte Dill in der jüngsten Sportbeiratssitzung aus.

Im Finanzausschuss des Gemeinderats hatte man zuletzt eine andere Rechnung aufgestellt: Weil die Unterhaltszuschüsse Anfang der 2000er Jahre einmal gesenkt wurden, hatte die Gemeinde zuletzt nur noch 1620 Euro für einen Fußballplatz gezahlt. Wenn es nun 2430 Euro würden, dann bedeute das eine Steigerung um 50 Prozent, hieß es dort.

Ähnlich sieht es bei anderen Sportanlagen aus. Es sei "der höchste Betrag, den es je gegeben hat", erklärte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) noch einmal im Sportbeirat. "Das hört sich super an", konterte Dill. Aber Heilmeier gehe eben von einer falschen Basis aus, die Preissteigerungen seit 1994 würden damit "nicht mal ausgeglichen".

Das Jonglieren mit den Zahlen im Sportbeirat macht es noch einmal deutlich: Nicht alle Funktionäre wollen sich mit der Empfehlung des Finanzausschusses für die Neufassung der Sportförderrichtlinien zufrieden geben. Der SC Massenhausen hatte stellvertretend für alle Sportvereine beantragt, den Unterhaltszuschuss viel stärker zu erhöhen - für einen Fußballplatz zum Beispiel auf 4000 Euro pro Jahr. Der Ausschuss hatte da nicht mitziehen wollen. Sportreferentin Manuela Auinger (SPD) stand "ziemlich alleine da", hat Dill beobachtet.

Das letzte Wort hat nun der Gemeinderat. Der SCM-Kassier appellierte deshalb an die Mitglieder, das Thema vorher "nochmal in aller Ruhe" zu diskutieren: "Unser Antrag ist nicht überzogen", betonte er. Freilich geht es den Vereinen nicht nur um den Unterhalt für die Anlagen, sondern auch um die Investitionskostenzuschüsse von weiterhin zwölf Prozent Das sei "sehr sehr wenig", findet Dill. Auch da seien die beantragten Erhöhungen "lapidar abgelehnt" worden mit dem Hinweis, dass die Gemeinde "bei größeren Vorhaben eh einspringt", so Dill. Dann wäre es aber doch sinnvoll, das in den Richtlinien explizit zu regeln und mit konkreten Zahlen zu fixieren. Festgelegt werden sollte auch, in welchen Fällen Vereine mit einem zinslosen Darlehen oder Zwischenfinanzierungen der Gemeinde rechnen könnten.

Solche Punkte "nehme ich gerne mit", versicherte Heilmeier. Er forderte die Sportvereine aber auf, alle Leistungen der Gemeinde zu sehen. Rechne man alles zusammen, stehe Neufahrn "gut da", findet der Rathauschef, der etwa auf die Erhöhung der Jugendförderung von 13 auf 20 Euro pro Jahr und Person sowie auf die kostenlose Hallennutzung verwies. Für Dill sei das Glas "nur halb voll", resümierte Heilmeier. Man könne aber auch sagen, es sei "immerhin halb voll". Für eine Würdigung abseits finanzieller Leistungen laufen derzeit bereits Vorberatungen: Am 29. März soll erneut die Sportlerehrung stattfinden, bis Ende November können Vorschläge eingereicht werden. Die Möglichkeit haben nicht nur Vereine, sondern alle Neufahrner, die sich dafür an Nicole Dobner im Rathaus wenden können. Nachdem zuletzt viele Funktionäre ausgezeichnet wurden, will Sportreferentin Auinger jetzt "das Gewicht auf die Sportler" bringen. Dabei habe man nicht nur Höchstleistungen im Auge. Geehrt werden könnten zum Beispiel auch ein "tolles Team", besonders engagierte Nachwuchs-Sportler oder Leistungen "im Charity-Bereich", so Auinger.

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