Neufahrn:Mobile Luftreiniger

Jo-Mihaly-Mittelschule kann die Geräte in der Praxis testen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Jo-Mihaly-Mittelschule in der Gemeinde Neufahrn wird gewissermaßen zum Testobjekt in Sachen Corona-Bekämpfung: Sie soll einen mobilen Luftreiniger bekommen und darf wie gewünscht Erfahrungen mit so einem Gerät sammeln. Das hat der Neufahrner Gemeinderat mit einer denkbar knappen 14:13-Mehrheit entschieden. Der Antrag war von Neufahrns Schulreferent Thomas Seidenberger (Freie Wähler) gekommen. Dieser hatte dabei nicht zuletzt die Abschlussklassen im Blick, die schon bald als erste zum Präsenzunterricht ins Schulgebäude zurückkehren könnten. Im Vorfeld der Sitzung hatte sich die Rathaus-Verwaltung gegen die Anschaffung ausgesprochen (wir haben berichtet).

Erklärt hatte sie das etwa damit, dass ein Luftfilter laut, wartungsaufwendig und zudem nur von begrenztem Nutzen sei. Auch in der Sitzung verwies Michaela Wiencke-Bimesmeier noch einmal auf das Umweltbundesamt, das die Fensterlüftung als "prioritäre Maßnahme" betrachte und mobile Luftreiniger in Schulen "nur im Ausnahmefall für sinnvoll" halte. Bekräftigt wurde das von Umweltreferent Frank Bandle (Grüne). "Lüften ist das A und O", betonte er. Nur in Räumen, in denen das gar nicht möglich sei, mache ein Filter Sinn. Auf die Neufahrner Mittelschule trifft das aber laut Wiencke-Bimesmeier nicht zu.

Seidenberger berief sich dagegen auf Forscher der Hochschule Neubiberg, die Luftfilter durchaus positiv beurteilen. Von guten Erfahrungen in der Senioren-Tagesstätte (SenTa) der Sozialstation berichtete Beate Frommhold-Buhl (SPD). Wann die Jo-Mihaly-Schule ihren Test starten kann, wird letztlich von der Verfügbarkeit der Geräte abhängen. Schließlich ist die Nachfrage derzeit groß - und damit auch das Interesse an einem staatlichen Zuschuss. Unklar ist deshalb auch, ob die Gemeinde hier noch zum Zug kommt oder für die Ausgaben von - nach jetzigem Stand - 4000 Euro allein aufkommen muss.

Die beiden Grundschulen in der Gemeinde Neufahrn waren an Luftfiltern zum Schutz vor Corona-Infektionen von Vornherein nicht interessiert. Die Geräte würden von den jeweiligen Leiterinnen "sehr skeptisch gesehen", hieß es. Auch hier waren etwa die Lautstärke beim Betrieb und der Wartungsaufwand als Gründe für die Ablehnung genannt worden.

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