HaushaltsplanHohe Einnahmen, enorme Ausgaben

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Die Brücke am Kurt-Kittel-Ring in Neufahrn muss saniert werden.
Die Brücke am Kurt-Kittel-Ring in Neufahrn muss saniert werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Gemeinderat Neufahrn hat dem Etat für das Jahr 2025 zugestimmt. Einkommen- und Gewerbesteuer entwickeln sich gut, aber die Investitionen stellen für die Kommune eine große Herausforderung dar.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Der Gemeinderat Neufahrn hat in seiner Sitzung am Montagabend dem Haushaltsplan für das Jahr 2025 zugestimmt. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf rund 54 Millionen Euro und erhöht sich somit gegenüber dem Vorjahr um knapp sechs Millionen. Insgesamt, wenn man auch den Vermögenshaushalt für die Investitionen berücksichtigt, beläuft sich das Gesamtvolumen des Etats auf knapp 80 Millionen Euro, das bedeutet rund 16 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Besonders erfreulich für die Kasse der Gemeinde ist die gute Entwicklung der Einkommensteuer, die nach Angaben des Statistischen Landesamtes mit 18,3 Millionen Euro angesetzt werden kann, was gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung um 532 000 Euro bedeutet. Auch mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer ist man in Neufahrn zufrieden: Konservativ geschätzt werden dieses Jahr 13,6 Millionen Euro erwartet, genauso viel wie im vergangenen Jahr. Als Schlüsselzuweisungen erhält die Gemeinde 1,2 Millionen Euro.

Alles gut also? So einfach ist das nicht, denn die Gemeinde ist mit ständig steigenden Ausgaben konfrontiert. An erster Stelle ist die Kreisumlage zu erwähnen, die größte Einzelausgabe, die in diesem Jahr rund 18 Millionen Euro betragen wird. Bei der Kreisumlage handelt es sich um eine Geldleistung der Gemeinden zur Finanzierung der Leistungen des Landkreises.

Der Kreisausschuss stimmte vor wenigen Tagen einem „Kunstgriff“ zu, mit der Folge, dass die Kreisumlage nicht wie beabsichtigt um 4,5, sondern nur noch um 1,5 Punkte ansteigt. Doch auch diese Erhöhung wird den Spielraum im Neufahrner Verwaltungshaushalt weiter einengen. Zudem ist eine weitere Steigerung der Umlage in den nächsten Jahren zu erwarten. Die Kreisumlage macht etwa ein Drittel der Gesamtausgaben der Gemeinde Neufahrn aus.

Besonders die Personal- und Energiekosten haben sich erhöht

Aber auch andere Ausgaben haben sich „teilweise drastisch erhöht“, liest man in der Beurteilung des Kämmerers Christoph Hirtreiter. Dies zeigt sich vor allem im Bereich der Unterhalts- und Energiekosten und bei den Personalausgaben. Im Haushaltsplan steigen die Personalkosten auf 13,8 Millionen Euro (plus 6,40 Prozent gegenüber dem Vorjahr): Grund dafür sind etwa die zu erwartenden höheren Tarifabschlüsse und neu geschaffene Stellen.

Die geplanten Investitionen stellen für die Gemeinde eine große Herausforderung dar. In den Finanzplanungsjahren 2025 bis 2028 sind Investitionen in Höhe von 77,9 Millionen Euro eingeplant. Dazu gehören zum Beispiel der Neubau der dritten Grundschule, die Sanierung der Brücke am Kurt-Kittel-Ring oder den Erwerb unbebauter Grundstücke für die Osterweiterung der Gemeinde. Das Gremium hält solche Maßnahmen für dringend notwendig, sie erfordern aber „einen enormen Finanzbedarf“, heißt es im Haushaltsplan. Für die Zukunft, so der Kämmerer, müsse es „oberste Pflicht sein, nur solche Projekte umzusetzen, die im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit auch möglich sind und die zu den Pflichtaufgaben einer Kommune zählen“.

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