Im Juli vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat Neufahrn beschlossen, das Gebäude der Mittagsbetreuung der Grundschule am Jahnweg um ein Stockwerk aufzustocken. Ziel der Maßnahme war es, sich auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder vorzubereiten.
Dieser wird ab dem Schuljahr 2026/2027 bundesweit stufenweise eingeführt: Er gilt zunächst für Erstklässler, später für alle Kinder bis zur vierten Klasse. Die Regierung von Oberbayern geht davon aus, dass höchstens 90 Prozent der Grundschüler das Angebot der Ganztagseinrichtungen nutzen werden.
Doch aus dem Bauvorhaben wird nichts. Bei einer späteren Analyse wurde nämlich ein statisches Problem festgestellt, sodass die geplante Aufstockung des Gebäudes baulich nicht möglich ist. Das Beratungsgremium, bestehend aus Verwaltung, Vertretern des Gemeinderates und der Schulen, hat sich deshalb eine Alternative überlegt.
Die Zahl der Schüler wird in den nächsten Jahren stark steigen
So soll ein Anbau an die Grundschule am Jahnweg errichtet werden, der im Erdgeschoss eine eigene Mensa (bisher gibt es für beide Grundschulen nur eine Mensa) und im Obergeschoss weitere Räume beherbergt. Im Rahmen dieser Baumaßnahme soll auch ein Aufzug eingebaut werden, der die Barrierefreiheit der Grundschule gewährleistet. Die Grundfläche des Anbaus, so liest man in den Unterlagen der Sitzung, „soll so gering wie möglich gehalten werden“, damit der Pausenhof der Grundschule am Fürholzer Weg nicht zu klein wird. Zu den Kosten für den Anbau will sich Bauamtsleiter Michael Schöfer noch nicht äußern: Es sei zu früh, um Schätzungen zu machen, sagte er in der Gemeinderatssitzung am Montag.
Parallel dazu sollen weitere, kleinere Maßnahmen vorgenommen werden, um die Ganztagsbetreuungsplätze bereitzustellen. Im Erdgeschoss des Satellitengebäudes soll der Küchenbereich zurückgebaut und ein neuer Gruppenraum geschaffen werden. Der Ganztagsbetrieb für die beiden Grundschulen soll aufgeteilt und sowohl personell als auch räumlich unabhängig werden. Der Gemeinderat zeigte sich mit den Vorschlägen des Beratungsgremiums zufrieden. Schulreferent Thomas Seidenberger (Freie Wähler) sagte, er stehe hinter dem Konzept.
Richtig entspannen wird sich die Lage in Neufahrn mit der Inbetriebnahme der dritten Grundschule, die für das Schuljahr 2030/31 geplant ist. Durch die Sprengeländerung werden in den bereits bestehenden Grundschulen mehrere Klassenräume frei, die sowohl für die Differenzierung beim Unterricht als auch für die Einrichtung weiterer Ganztagsgruppen zur Verfügung stehen. Im Laufe der Zeit werden sich auch diese Räume nach und nach füllen: Die Verwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Schüler in den nächsten Jahren stark steigen wird.