Bis zu den nächsten Kommunalwahlen im März 2026 ist es noch ein Jahr hin, aber die Freien Wähler Neufahrn wollen gut vorbereitet sein und haben ihren Kandidaten bereits nominiert: Wolfram Braun, ursprünglich aus dem Rheinland, aber seit 20 Jahren in Neufahrn ansässig.
Kommunalpolitische Erfahrung hat Braun nicht, wohl aber jede Menge in der freien Wirtschaft. Und genau damit will er punkten: „Eine Behörde muss genauso wie ein Unternehmen gut geführt werden“, sagt er. Sein Ziel ist es, die heimische Wirtschaft zu fördern und gleichzeitig „zukunftsorientierte Firmen“ nach Neufahrn zu holen. „Unsere Gemeinde liegt im Speckgürtel von München und zwischen Universitäten: Ich sehe enormes Potenzial“, so Braun. In der Vergangenheit wurde Neufahrn vor allem als Logistik-Standort wahrgenommen. Der Versuch, sich als innovativer Hotspot zu etablieren und etwa Gewerbegebiete wie den Green Campus zu realisieren, beschäftigt die Verwaltung und den Gemeinderat schon seit einigen Jahren.
Wolfram Braun, 61, Verfahrenstechniker und Wirtschaftsingenieur, kam der Arbeit wegen nach Neufahrn. 16 Jahre lang war er im Topmanagement des Kosmetikherstellers Avon tätig, dort war er unter anderem Geschäftsführer und für die Wertschöpfungs- und Lieferketten zuständig und musste viel um die Welt reisen. Nachdem das Unternehmen verkauft wurde, machte sich Braun selbständig und ist heute als freier Berater tätig. Über seine Hobbys sagt er, dass er sehr gerne reist und „Eishockey-verrückt“ ist.
„Wirtschaftliches Know-How“ und „frische Ideen“
Seit rund fünf Jahren ist Braun Mitglied der Freien Wähler und sitzt im Vorstand des Neufahrner Ortsverbandes. Er schätzt die Partei um Hubert Aiwanger, weil sie „bürgernah“ und „nicht ideologiegetrieben“ sei. Die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern ist ihm besonders wichtig. So sagt Braun, dass er ein „fassbarer“ Bürgermeister sein will, der in der Gemeinde präsent ist und sich sehen lässt. Seiner Meinung nach werden heute zu viele wichtige Themen im nicht-öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzungen behandelt, was die „Politikverdrossenheit“ verstärke.

Der Vorsitzende des FW-Ortsverbandes und Gemeinderat Manfred Holzer sagt, Braun sei ein idealer Kandidat. Die Freien Wähler sind der Auffassung, dass er dank seiner langjährigen Erfahrung als Top-Manager eines internationalen Konzernes „nicht nur wirtschaftliches Know-How, sondern auch frische Ideen“ für die Entwicklung der Gemeinde bringe. Braun will auf „Transparenz, Bürgerbeteiligung und lösungsorientierte Politik“ setzen. In den kommenden Wochen wird er die Schwerpunkte seiner Wahlkampagne weiter verfeinern.
Die Freien Wähler sind die zweite Neufahrner Partei, die den Bürgermeisterkandidaten nominieren. Vor einigen Wochen hatten die Grünen als erste Partei die Kandidatur ihres Gemeinderates Christian Meidinger bekannt gegeben. Die Kommunalwahlen werden am 8. März 2026 stattfinden.