Neufahrn:FMG soll die Bürger in Ruhe lassen

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Die Giggenhausener ärgern sich darüber, wie Grundstückseigentümer zum Verkauf überredet werden sollen

Birgit Grundner

Neufahrn - Die Flughafen München GmbH (FMG) bemüht sich weiter um Grundstücke im Freisinger Moos als mögliche Ausgleichsflächen für eine dritte Startbahn. Insgesamt geht es um gut 100 Hektar, und in vielen Fällen soll die FMG schon erfolgreich gewesen sein. Bei den anderen lasse sie nicht locker, ärgert sich Hubert Moosrainer, der bislang nicht verkaufen wollte und die Hartnäckigkeit der Aufkäufer nicht nachvollziehen kann. "Diejenigen, die nicht wollen, sollen sie in Ruhe lassen", forderte er in der Giggenhausener Bürgerversammlung.

Im Raum Erding gäbe es doch angeblich genug Grund zu kaufen: "Warum machen sie es dann nicht da?" - "Weil wir die FMG gebeten haben, den Ausgleich im Freisinger Moos durchzuführen", erklärte Bürgermeister Rainer Schneider. Schließlich hieße es oft, dass die Bürger hier "alles Negative" ertragen müssten, der Ausgleich aber woanders gemacht werde. Im Moos könne dies nach Ansicht von Schneider nicht zuletzt deshalb interessant sein, weil die Landwirtschaft vor einem grundlegenden Strukturwandel stehe und man sich da schon fragen müsse, wie sie sich künftig entwickeln werde. "Wir brauche doch nicht den Flughafen, damit wir das Moos erhalten", schimpfte Moosrainer.

Die Maßnahmen, mit denen die FMG schon begonnen hat, werden misstrauisch beobachtet. Schon im April habe sie Wiesen gemulcht, gefräst und eingesät, berichtete Moosrainer: "Ich darf das nicht." Giggenhausener Landwirte fürchten auch, dass sie mit Nachteilen rechnen müssen, wenn sie ihr Grundstück behalten. So sieht das Konzept der FMG zum Beispiel die Verfüllung eines Grabens vor, und dann - lauten die Spekulationen - würden nicht verkaufte Nachbargrundstücke vernässt und damit unbrauchbar. Eines der entscheidenden Grundstücke gehört der Gemeinde Neufahrn. Diese werde aber erst als letztes verkaufen, versicherte Bürgermeister Schneider einmal mehr.

© SZ vom 15.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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