Süddeutsche Zeitung

Neufahrn:Fernwärme-Netz kommt voran

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Die aktuelle Erweiterung in der Bahnhofstraße wird bis Ferienende fertig

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Ein paar Wochen werden sich die Neufahrner schon noch gedulden müssen: Fast bis zum Ende der Sommerferien werden sich die Arbeiten am Fernwärmenetz in der Bahnhofstraße hinziehen, die somit im Ortszentrum auch weiter gesperrt bleibt. Autos und Busse werden umgeleitet. Konkret geht es um den Anschluss für den neuen Wohn- und Geschäftskomplex an der Ecke Ahornweg. Die Leitungen hätten aber auch noch Kapazitätsreserven für zusätzliche Interessenten, betont Martin Schmitt von der STEAG New Energies GmbH.

Die STEAG betreibt das Biomasseheizkraftwerk, das dem Zweckverband Eching/Neufahrn gehört und im Gewerbegebiet westlich von Neufahrn steht. Die thermische Energie wird durch die Verbrennung von jährlich Tausenden Tonnen Altholz erzeugt. Sperrmüll, Baustellen-Abfälle und Spanplatten werden etwa verbrannt. In den kälteren Monaten wird gegebenenfalls zusätzlich Erdgas und Öl verfeuert, um den Bedarf zu decken, wie Schmitt erklärt.

Mit der Fernwärme für Heizung und Warmwasser wurden zunächst vor allem das Gewerbegebiet bis zur Autobahn A 9 und der Neufahrner Westen samt Grundschulgebäuden versorgt. Für den Ausbau des Netzes war dann im Sommer vor drei Jahren bereits der Marktplatz zur Großbaustelle geworden. Damals wurden der Sport- und Freizeitpark sowie "unterwegs" auch das Rathaus und die katholische Pfarrei angeschlossen.

Um neue Privatkunden wurde ebenfalls geworben. In einer "Agenda 21"-Versammlung wies Schmitt seinerzeit auf die Vorteile der Fernwärme hin: "Sie ersetzt den Kessel im Haus", betonte er zum Beispiel, und bei den Verbrauchsgebühren versuche man, nach Möglichkeit günstiger als die Anbieter "anderer Energieformen" zu sein.

Das ist offenbar durchaus auf Interesse gestoßen. Mehrere Anfragen konnten aber "bisher noch nicht positiv beantwortet werden", räumt Schmitt ein: "Meist war der Interessent zu weit entfernt, und auf dem Weg dahin kein akuter Sanierungsbedarf der Heizungsanlagen bei den übrigen Anliegern." Interessiere sich in einer Straße aber nur ein Haushalt für den Anschluss, und sei dieser womöglich auch noch relativ weit weg von der vorhandenen Leitung, wären die Investitionen für den Anschluss einfach zu groß.

Erweitert wurde das Fernwärmenetz inzwischen für Neubauten im Bereich Fürholzer Weg und Jahnweg. Für die aktuellen Arbeiten an der Bahnhofstraße sei nun bewusst die Ferienzeit gewählt worden, betont Schmitt: "Wir hoffen, dass dadurch die Behinderung für die Bürger so gering wie möglich gehalten werden kann.". Für die Verlegung der Fernwärmerohre seien "zwei Leitungen zum Gebäude hin und zurück zum Heizwerk" notwendig. Somit brauche man einen relativ breiten Rohrgraben. Wegen der vielen andern Versorgungsleitungen und -kabel im Straßen- und Gehwegbereich "war leider die Sperrung der Bahnhofstraße nicht zu vermeiden", bedauert Schmitt. Aber der Fortschritt der Arbeiten laufe wie geplant, man komme zügig voran und werde wohl zum Ende der 37. Kalenderwoche fertig sein.

Der nächste größere Erweiterungsschritt stehe mit dem Neubaugebiet Neufahrn-Ost bevor, kündigte Schmitt an: "Auch für das ehemalige Avon-Gelände besteht großes Interesse." Außerdem soll nächstes Jahr die Fernwärmeversorgung bis zum Echinger Rathaus ausgebaut werden.

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Quelle:
SZ vom 18.08.2015
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