Ende dieser Woche, ab Freitag, 10. September, herrscht wieder der übliche Verkehrstrubel in der Neufahrner Bahnhofstraße, dann ist die Zeit der mühsamen Umleitungen zum Bahnhof vorüber. Die Verlegung der Fernwärmerohre in der Bahnhofstraße wird termingerecht abgeschlossen, nur Restarbeiten bleiben dann noch. Für die Fernwärmeversorgung in Neufahrn ist ein nächster Meilenstein erreicht, denn nun können Häuser im Ortskern angeschlossen werden.
Die Planung, die Fernwärme des Biomassekraftwerks im Gewerbegebiet in die Bahnhofstraße auszudehnen, läuft schon seit zwei Jahren, vorab seien Hausbesitzer informiert worden. "Die Resonanz ist sehr groß", sagte Johannes Mahl, der Geschäftsführer des Zweckverbands Versorgungs- und Verkehrsbetriebe Neufahrn/Eching, ein "gewisses Grundinteresse" gebe es auch in der anderen Richtung der Bahnhofstraße. Der erste große Kunde, der gleich mitangeschlossen wird, ist die Sparkasse, andere haben nun die Möglichkeit, sich anschließen zu lassen. Idealerweise gebündelt, wie Mahl betont. Generell ist das Biomassekraftwerk noch nicht an seiner Kapazitätsgrenze, was den Fernwärmeausbau anbelangt, "da ist noch Luft nach oben", versicherte Mahl.
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In dem Kraftwerk werden jährlich 40 000 Tonnen Rest- und Altholz verbrannt
Zuständig für die derzeit noch laufenden Bauarbeiten und die folgenden Einzelanschlüsse ist Steag New Energies, der Betreiber des Biomassekraftwerks im Gewerbegebiet zwischen Eching und Neufahrn. In dem Kraftwerk, zu dem die bis 2000 existierende Müllverbrennungsanlage umgebaut worden ist, werden jährlich rund 40 000 Tonnen Rest- und Altholz der Kategorien B1 und B2 verbrannt, um Wärme und Strom zu gewinnen. Laut Geschäftsführer Johannes Mahl hat der Zweckverband der beiden Nachbargemeinden Neufahrn und Eching 200 000 Euro in den Fernwärmenetzausbau der Bahnhofstraße investiert. Wie er betonte, leistet die Fernwärme Neufahrn aufgrund des niedrigen CO₂-Faktors einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Die zweite Baustelle, die Umverlegung der bestehenden Fernwärmeleitung Jahnturnhalle, ist ebenfalls fast abgeschlossen. Damit kann im nächsten Jahr mit dem Bau der neuen Turnhalle begonnen werden. Rund vier Millionen Euro wird diese die Gemeinde kosten, in Betrieb gehen soll sie zum Schuljahr 2023/24. Dann haben auch die Busfahrten zur Käthe-Winkelmann-Turnhalle im Sportpark am anderen Ende des Ortes ein Ende, mit denen viele Grundschülerinnen und Grundschüler bis jetzt noch ihre Zeit vertun, weil die bestehende Turnhalle zu klein ist. Auch die Vereine dürfen sich freuen, ihnen steht die Halle außerhalb der Schulzeiten zur Verfügung. Um die Lärmbelastung für die Anwohner zu verringern, wird die Turnhalle tiefer gelegt.