Neufahrn:Einfach unterbesetzt

Der TC Blau-Weiß Neufahrn wirbt um neue Mitglieder

Von Zeiten, in denen Interessenten ihnen die Türen eingerannt haben, können Tennisfunktionäre heute nur noch träumen. Längst geht es bei ihnen nicht mehr um die Verwaltung langer Wartelisten, sondern darum, offensiv neue Mitglieder anzuwerben. Der TC Blau-Weiß Neufahrn will dabei vor allem den Nachwuchs stärker ansprechen. Zwar hat der Verein aktuell eine der größten Jugendabteilungen in der Umgebung, und die 100 Kinder und Jugendlichen stellen mehr als ein Viertel der Mitglieder. Jugendleiter Michael Schneider will aber noch gezielter in die Schulen gehen und über seine Tennisschule Kooperationen mit Arbeitsgemeinschaften anbieten.

Noch wichtiger als neue Mitglieder zu gewinnen ist es für ihn aber, diese langfristig zu betreuen und ihnen etwas zu bieten, wie er betont. Dazu tragen beim TC Neufahrn Ehrenamtliche bei, aber auch hauptberufliche Trainer. Zwei neue Kollegen hat Schneider inzwischen für die Tennisschule gewonnen, so dass dort noch mehr Kinder aufgenommen werden können. Halten will man sie mit besonderen "Highlights", wie es zum Beispiel für den 1. Mai geplant ist: 50 Nachwuchsspieler dürfen dann mit dem Bus zu den BMW Open in München fahren und dort die Profis hautnah erleben.

Eine Werbung für den Verein könnten auch Spiele auf der eigenen Anlage sein, überlegt Sportwart Werner Plaschke: Die Männer-Mannschaft ist vergangenes Jahr in die Bezirksklasse 1 aufgestiegen. Möglicherweise gelinge als nächstes gleich der "Durchmarsch" in die Bezirksliga, hofft Plaschke. Das könnte die Mannschaft und damit den TC Neufahrn für andere gute Spieler - auch Jugendliche - attraktiv machen.

Vorsitzender Gerd Christophersen hofft jedenfalls, den Mitgliederschwund irgendwann wieder stoppen zu können. Waren es Ende 2010 noch fast 400 Mitglieder, so sind es inzwischen keine 350 mehr. "Einfach unterbesetzt" ist der Verein vor allem bei den 20- bis 40-Jährigen. Als Aushängeschild und damit ebenfalls Werbung betrachtet die Mehrheit der Mitglieder das "San Marco" im Vereinsheim. Doch fürchten einzelne, dass sie in einem so gut gehenden öffentlichen Lokal als Mitglieder bisweilen keinen Platz bekommen und beobachten den Erfolg deshalb mit gewisser Skepsis.

Doch deutlich in der Überzahl waren in der Jahreshauptversammlung des TC Blau-Weiß Neufahrn diejenigen, die das Niveau lobten und betonten, dass vom Erfolg der Wirtsleute Esmeralda und Indrit alle profitieren. "Nur von uns allein kann ein Wirt nicht leben", brachte es Jugendwart Schneider auf den Punkt: "Entweder die Gastronomie ist gut und eben ein Restaurant - oder wir müssen es selbst machen." Andere Vereine können von einem solchen Lokal nur träumen, bestätigt Sportreferentin Manuela Auinger. "Seid froh, dass ihr gute Wirte habt, und dass was läuft", appellierte sie unter Applaus an die Adresse der Skeptiker.

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