Neufahrn:Ein Haus für Senioren

Gemeinde baut in der Bahnhofstraße barrierefreie Wohnungen

Seniorengerechte Wohnungen ohne Barrieren in zentraler Lage, kurze Wege zu Läden und Arztpraxen - das ist das Konzept der Gemeinde für das ehemaligen "Brandmeier-Grundstück" an der Bahnhofstraße. Die Planung dafür hat der Dietersheimer Architekt Nepomuk Wagner jetzt dem Gemeinderat vorgestellt. Sie sieht bis zu zwölf Wohnungen vor, die zu fast einem Drittel über das kommunale Wohnungsraumförderungsprogramm mitfinanziert werden sollen. Die Gemeinde selbst müsste dann laut Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) wohl noch gut zwei Millionen Euro aufbringen.

Das gemeindeeigene Grundstück gegenüber dem Ärzte-Haus ist zweifellos eine Herausforderung für die Planer: Es ist gerade einmal 12,5 Meter breit und dafür 56,5 Meter lang. Der Streifen muss so bebaut werden, dass einerseits die nötigen Abstandsflächen zu Nachbarhäusern eingehalten werden und Rettungswege freigehalten werden, andererseits aber trotzdem attraktiver Wohnraum entsteht. Dieser sollen nach Wagners Vorschlag in den drei Obergeschossen eines Kopfbaus an der Bahnhofstraße und in einem niedrigeren Rückgebäude mit insgesamt allenfalls zwei Geschossen entstehen. Kopfbau und Rückgebäude würden durch einen Treppen- und Liftturm miteinander verbunden. Im Erdgeschoss des Kopfbaus ist ein Laden vorgesehen.

Möglicherweise könnte man dort aber auch die Sozialstation "mit ansiedeln", überlegte Burghard Rübenthal (CSU), der sich in dem Zusammenhang etwa auch ein Café vorstellen könnte. In jedem Fall könnte man das Angebot für "betreutes Wohnen" bei der Gelegenheit weiter ausbauen. Dass das grundsätzlich nötig ist, fand auch Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl (SPD) - allerdings eher nicht an dieser Stelle. Bei der Seniorenumfrage sei schließlich oft auch der Wunsch nach "eigenständigem Wohnen in zentraler Lage" formuliert worden. Am nördlichen Ende des Grundstücks soll nach Wagners Planungen eine Straße am Rückgebäude entlang führen. Sie dient der Erschließung, aber auch als Feuerwehrzufahrt. Noch nicht ganz geklärt ist die Frage der Stellplätze. Zwar schreibt die Gemeinde bei altersgerechtem Wohnen weniger Stellplätze vor, trotzdem müssten es insgesamt 15 sein. In der geplante Tiefgarage ist aber nur Platz für acht Autos, zwei weitere Stellplätze könnten an der Bahnhofstraße nachgewiesen werden. Jetzt soll zum Beispiel geprüft werden, ob ein weiterer Nachweis in näherer Umgebung möglich wäre.

Der Gemeinderat hat noch am Montagabend grünes Licht für das Gesamtkonzept gegeben und die Verwaltung beauftragt, die Planung weiterzuverfolgen. Umweltreferent Florian Pflügler (ÖDP) regte an, dabei auch eine möglichen Anschluss an die Fernwärme vom Biomasseheizkraftwerk zu berücksichtigen.

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