Neufahrn:Corona-Fall im  Seniorenzentrum Pichlmayr

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Nach dem Seniorenzentrum in Marzling ist nun auch in Neufahrn ein Mitarbeiter nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das Landratsamt rät der Bevölkerung eindringlich, die Hygienevorschriften zu beachten (Symbolbild). (Foto: Ute Grabowsky/imago/photothek)

Gesundheitsamt organisiert unverzüglich Reihentestung, Einrichtung erlässt Betretungsverbot. Landratsamt mahnt wegen steigender Fallzahlen zu strikter Einhaltung der Hygiene-Regeln.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Corona-Fallzahlen steigen wieder, auch im Landkreis Freising. Nun hat das Gesundheitsamt Freising das positive Testergebnis eines Mitarbeiters des Pichlmayr Senioren-Zentrums Neufahrn erreicht. Dieser hatte sich nach Informationen von Landratsamtssprecher Robert Stangl testen lassen und wartete auf den Befund. Auf Anraten seines Arbeitgebers ließ er sich zwischenzeitlich nochmals beim Arzt abstreichen - mit negativem Befund. Nachdem der positive Laborbefund des ersten Tests vorlag, habe das Gesundheitsamt Freising in Zusammenarbeit mit der Einrichtungsleitung dennoch unverzüglich Vorsichtsmaßnahmen getroffen, so Stangl weiter. Die Angehörigen der Bewohner seien in Kenntnis gesetzt und sicherheitshalber sei ein vorübergehendes Betretungsverbot ausgesprochen worden.

Das Gesundheitsamt arbeite bereits intensiv an der Ermittlung der engen Kontaktpersonen. Bisher seien bei Bewohnern und Mitarbeitern keine Symptome aufgefallen. Das Gesundheitsamt organisierte sofort eine Reihentestung, bei der noch am Freitag die Mitarbeiter und die Bewohner des betreffenden Gebäudeteils, in dem der Infizierte tätig ist, abgestrichen wurden.

Die Ergebnisse des Reihentests im Vitalis Senioren-Zentrum in Marzling werden laut Landratsamt am Freitag erwartet. Unabhängig von den Testresultaten sei eine Nachtestung der Bewohner und Mitarbeiter am Montag, 17. August, geplant. Die Zahlen in ganz Deutschland und auch die Ereignisse im Landkreis zeigten, dass das Virus noch lange nicht besiegt sei. Vielmehr würden die zuletzt steigenden Fallzahlen dafür sprechen, dass das Infektionsgeschehen auch im Landkreis Freising nicht vernachlässigt werden dürfe.

Das Landratsamt appeliert eindringlich, die Hygiene-Regelungen einzuhalten

Spürbar sei das auch an einem deutlichen Anstieg der den Landkreis ermittelten 7-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner von aktuell 17,31. Wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner gemeldet werden, so Landratsamtssprecher Stangl weiter, müssten dort nach Maßgabe der Bundesregierung Lockerungen rückgängig gemacht werden und Beschränkungskonzepte in Kraft treten. In Bayern hingegen sei der kritische Punkt, ab welchem Maßnahmen zu ergreifen seien, bereits bei einer Marke von 35 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage erreicht. Um mögliche Einschränkungen im Landkreis Freising zu verhindern, appelliert das Landratsamt noch einmal eindringlich an die Bevölkerung, Hygiene- und Abstandsregelungen strikt einzuhalten. Das bedeutet: Mund-Nase-Schutz tragen, Hände regelmäßig waschen und desinfizieren, Abstand halten. All dies sei unabdingbar, um sich selbst und die Mitmenschen zu schützen. Es sei einer der zentralen Punkte bei der Bekämpfung der Pandemie, dass jeder Einzelne seinen Teil dazu beitrage, dass mögliche Infektionen nicht weiterverbreitet werden.

Die Verantwortlichen am Landratsamt Freising bereiten sich angesichts der aktuellen Entwicklungen darauf vor, um im Fall eines weiteren Anstiegs der Fallzahlen schnell reagieren zu können. Am Montag sollen wieder Vertreter aus der Koordinierungsgruppe am Landratsamt, des Gesundheitsamts, des Klinikums, der Ärzteschaft im Landkreis Freising, der Rettungsdienste, Feuerwehr, THW und Kreisverbindungskommando (KVK) der Bundeswehr zum Runden Tisch zusammentreten, um die Lage und das weitere Vorgehen zu besprechen.

© SZ vom 14.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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