Freizeitpark Neufahrn:Übungen für die "schöne Kraft"

Freizeitpark Neufahrn: Zur Eröffnung des Calisthenics-Parks im Neufahrner Freizeitpark trafen sich (von links) Darsun Sasmaz (Fußballer und Mit-Initiator), Peter Wondra (Bauamt), Wolfgang Huber (Bauhofleiter) und Bürgermeister Franz Heilmeier, der auch gleich seine Sportlichkeit unter Beweis stellte.

Zur Eröffnung des Calisthenics-Parks im Neufahrner Freizeitpark trafen sich (von links) Darsun Sasmaz (Fußballer und Mit-Initiator), Peter Wondra (Bauamt), Wolfgang Huber (Bauhofleiter) und Bürgermeister Franz Heilmeier, der auch gleich seine Sportlichkeit unter Beweis stellte.

(Foto: Marco Einfeldt)

Hängen, klimmen und stemmen - im neuen Calisthenics-Park ist das von nun an möglich. Der Park wurde von Neufahrner Bürgerinnen und Bürgern für den Etat des Bürgerhaushalts vorgeschlagen und nach einem Votum umgesetzt.

Von Charline Schreiber, Neufahrn

Neben den Tennisplätzen, der Bocciabahn, der Skateranlage und dem Fußball- und Basketballplatz ist der Neufahrner Freizeitpark nun um einen Calisthenics Park erweitert worden. Aus Mitteln des Bürgerhaushalts 2021 ist die Anlage vergangene Woche mit Unterstützung vom Bauhof der Gemeinde Neufahrn fertiggestellt und nun eröffnet worden.

"Es ist eines der größeren und spektakuläreren Projekte", sagt Bürgermeister Franz Heilmeier. Der Freizeitpark entwickele sich immer weiter und werde für Jugendliche zum attraktiven Begegnungsort. Initiiert wurde der Park von Dursun Sasmaz, unter anderem Fußballer beim FC Mintraching. Durch die Covid-19-Pandemie seien Indoor-Aktivitäten kaum möglich gewesen, sagt er. In München seien ihm Fitnessparks aufgefallen, in denen Menschen draußen trainierten und für sportliche Aktivitäten zusammen kamen. Kurzerhand habe er die Idee für den Bürgerhaushalt eingereicht. "Genau darum geht es: dass Menschen mit offenen Augen durch die Welt gehen", findet der Bürgermeister. Insgesamt sieben Mal habe sich die Idee für einen Calisthenics- und Fitnesspark in den Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürger wiedergefunden.

Bürgerinnen und Bürger können aktiv die Gemeinde mitgestalten

Eingeführt wurde der Bürgerhaushalt von der Gemeinde Neufahrn im Jahr 2019. Mit einem Gesamtetat von 30.000 Euro können die Bürgerinnen und Bürger Vorschläge für die öffentlichen Ausgaben einreichen und so aktiv die Gemeinde mitgestalten. Die Verwaltung hat für den Bürgerhaushalt im vergangenen Jahr 71 Vorschläge erhalten und davon 39 als realisierbar bewertet. 640 Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt, 451 Personen mehr als im Jahr zuvor. Nach einem Bürgervotum wurde vom Gemeinderat beschlossen, vier Vorschläge umzusetzen - ein Open Air-Kino, markierte Wanderwege in Massenhausen-Fürholzen-Hetzenhausen, eine Fahrrad-Reparaturstation und eben ein Calisthenics Park.

Nach Angaben des Deutschen Calisthenics und Streetlifting Verbands ist Calisthenics ein Sammelbegriff für eine Vielzahl an Bewegungsformen und Disziplinen. Die Übungen konzentrieren sich dabei auf reines Eigenkörpergewichtstraining. Hilfsmittel können die Übungen zudem erschweren oder erleichtern. Zu den bekanntesten Übungen zählen Klimmzug, Liegestütz, Barrenstütz oder die Kniebeuge. Der Begriff stammt aus dem griechischen, kalos und sthenos, und bedeutet ins Deutsche übersetzt "schöne Kraft".

Die Anlage ist erweiterbar, mit dem Budget gab es keine Probleme

"Der Park war eines der Projekte, die eher wenig Probleme gemacht haben", erzählt Projektbetreuer Peter Wondra. Die Anlage sei erweiterbar und das Angebot so formbar gewesen, dass es keine Probleme mit dem Budget gegeben habe. 15.000 Euro hat der neue Fitnesspark insgesamt gekostet. Mit vier Mitarbeitern vom Bauhof wurde der etwa 80 Quadratmeter große Park inklusive Unterbau in vier Werktagen realisiert, so Bauhofleiter Wolfgang Huber. Die einzelnen Übungen für die jeweiligen Stationen sind am pulverbeschichteten Gerüst auf die Säulen geklebt. Für die Zukunft werde aber darüber nachgedacht, die Klebesticker durch Tafel-Anleitungen zu ersetzen.

Der Neufahrner Freizeitpark soll sich schrittweise weiter entwickeln. So soll das abgenutzte Basketballfeld schon bald zu einer Multisportarena umfunktioniert werden, in der sowohl Basketball als auch Fußball gespielt werden kann. Auch eine Kommunikationsinsel soll ergänzt werden, um das Areal für Jugendliche noch attraktiver zu gestalten. In Zukunft wird der Bürgerhaushalt alle zwei Jahre mit einem noch größeren Etat ausgestattet. Die nächste Gelegenheit, sich zu beteiligen, wird es 2023 geben.

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