Neufahrn:Bienen im Ausnahmezustand

Neufahrn: Die Imkerei von Alexander Frenzel muss umziehen. Das bisherige Gelände im Moos können sie nicht länger nutzen, weil der Eigentümer es selbst braucht.

Die Imkerei von Alexander Frenzel muss umziehen. Das bisherige Gelände im Moos können sie nicht länger nutzen, weil der Eigentümer es selbst braucht.

(Foto: Privat)

Die Imkerei Frenzel im Freisinger Moos muss umziehen und wird bei der Gelegenheit auch gleich ausgebaut

Der Zeitplan sieht eigentlich anders aus: Normalerweise würden die Bienen jetzt in die Saison starten - im wahrsten Sinne: "Die sollten jetzt heftig ausfliegen", sagt Alexander Frenzel. Dafür bräuchte es freilich um die 20 Grad. Die hat es gerade nicht, und da bleiben auch die Bienen lieber noch in ihren Stöcken. Im konkreten Fall sind sie aber ohnehin ein bisschen im Ausnahmezustand.

Denn die Imkerei von Alexander und Elke Frenzel muss umziehen. Das bisherige Gelände im Moos zwischen ihrem Wohnort Mintraching und Giggenhausen können sie nicht länger nutzen, weil der Eigentümer es selbst braucht. Zum Glück haben sie ganz in der Nähe ein neues Areal gefunden, und bei der Gelegenheit wollen sie sich gleich deutlich vergrößern: Aus dem Hobby der beiden Biologen soll ein landwirtschaftlicher Nebenerwerb mit bis zu 200 Völkern werden. Entsprechend geräumig soll auch das neue Wirtschaftsgebäude werden, über das der Neufahrner Bauausschuss jetzt beraten hat. Einstimmig gab er grünes Licht für das Vorhaben, jetzt geht die Sache weiter ans Landratsamt.

Das Projekt hat durchaus gewisse Dimensionen. Die Frenzels benötigen etwa einen Schleuderraum und Lager beispielsweise für Waben, Arbeitsgeräte, Fahrzeuge und natürlich den Honig. Neben der reinen Honigernte stellen sie aus den imkerlichen Erzeugnissen auch Liköre, Essig, Kosmetik und Wachstücher her. Für die Wachsgewinnung und -verarbeitung sind ebenfalls eigene Räume vorgesehen. Insgesamt 28 Meter lang und fast sechs Meter breit soll das neue Wirtschaftsgebäude werden. Der Plan sieht einen eingeschossigen Bau in einfacher Holzbauweise vor, der sich "in die Landschaft einfügt und nicht dominierend wirkt". Darum herum sollen Hecken und Obstbäume gepflanzt werden.

Das Grundstück liegt im Außenbereich und ist Teil des Landschaftsschutzgebiets "Freisinger Moos - Echinger Gfild". Eine Imkerei sollte dort aber kein Problem sein, hieß es im Ausschuss. Das letzte Wort bei der Frage, ob es sich um ein privilegiertes und damit genehmigungsfähiges Vorhaben handelt, hat das Landratsamt.

Die Frenzels hoffen unterdessen, dass sie und ihre Bienen bald im Moos loslegen können. Läuft alles nach Plan, wird sich dort einiges rühren: Jedes der künftig dort aufgestellten Völker kann aus bis zu 80 000 Tieren bestehen. Dank der abseitigen Lage des Grundstücks sei aber keine Beeinträchtigung von Nachbarn zu befürchten, betont Alexander Frenzel.

Einem Vorhaben ganz anderer Art im Hauptort Neufahrn hat der Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Zustimmung verweigert: Auf dem ehemaligen Gelände eines Transportunternehmens an der Wolfgang-Zimmerer-Straße soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden. Konkret sind 33 Wohnungen und ein Büro vorgesehen. Das passt nach Auskunft des Bauamts zwar zu den Vorgaben im Bebauungsplan. Allerdings würden im Norden und Süden die vorgeschriebenen Abstandsflächen nicht eingehalten. Nach Ansicht des Ausschusses muss die Planung in diesem Punkt geändert werden.

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