Neufahrn:Vom Dach in den Truck

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Auf dem Dach des DB Schenker-Terminals in Neufahrn wurde eine große PV-Anlage installiert. (Foto: Marc Wagener/Ampermo)

Das Logistikunternehmen DB Schenker und die Firma Ampermo haben das Umschlagterminal in Neufahrn mit einer großen PV-Anlage und einem nachhaltigen Ladesystem für Lastwagen ausgestattet. Der Bürgermeister begrüßt das Projekt.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Wenn man an Logistik denkt, denkt man nicht unbedingt an Umweltfreundlichkeit, sondern eher an tonnenschwere Lastwagen, die viele Treibhausgasemissionen verursachen. Dennoch ist das Thema auch in der Logistik nicht neu und immer mehr Dienstleiter bemühen sich um nachhaltige Lösungen. Wie eben in Neufahrn bei Freising.

Dort hat der Logistikdienstleister DB Schenker auf seinem Umschlagterminal an der Zeppelinstraße ein modernes und nachhaltiges Ladesystem installiert. Konkret handelt es sich bei dem Projekt um eine Kombination aus Solarpanels, Batteriespeicher, Schnellladesäulen und Energiemanagement.

Die PV-Anlage, die auf dem Dach des Gebäudes installiert ist, hat eine Leistung von 835 Kilowattpeak, der Batteriespeicher hat eine Kapazität von 800 Kilowattstunden. Sie ermöglicht nicht nur die Stromversorgung der Gebäude, sondern auch das Schnellladen der Elektrofahrzeuge. Diese erfolgt über eine Ladeinfrastruktur mit einer Leistung von 480 Kilowatt. „So kann DB Schenker E-Trucks auch dann sinnvoll einsetzen, wenn der lokale Netzanschluss keine Schnellladung zulässt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Logistikunternehmens. Denn ein Problem für das Schnellladen an deutschen Logistikstandorten ist häufig der unterdimensionierte Netzanschluss, der schnell an seine Grenzen stößt.

Aktuell verfügt DB Schenker am Standort Neufahrn über einen Elektro-Lkw des Typs Volvo FL, deutschlandweit sind für das Unternehmen 24 Elektro-Lastwagen im Einsatz. Der Einsatz weiterer Elektrofahrzeuge wird „kontinuierlich“ geprüft, so das Unternehmen.

Ampermo hat einen „siebenstelligen Betrag“ investiert

Projektpartner von DB Schenker ist in diesem Fall das Unternehmen Ampermo mit Sitz in Wiesbaden, das auf Photovoltaik und Ladeinfrastrukturen für Industrie und Gewerbe spezialisiert ist. Das Unternehmen agiert dabei nicht nur als Betreiber und Stromlieferant, sondern auch als Eigentümer der Anlage. Die Kunden, in diesem Fall DB Schenker, zahlen Ampermo dann eine monatliche Gebühr für den Photovoltaik-Strom und die Nutzung von Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur. Auf Anfrage der SZ, wie viel Geld die Firma in das Neufahrner Projekt investiert hat, antwortete eine Sprecherin, es handele sich um einen „siebenstelligen Betrag“.

Eine Schnellladesäule für die Elektro-LKWs. (Foto: Marc Wagener/Ampermo)

Laut Ampermo ist das Projekt in dieser Größe und Kombination „bislang einzigartig in Deutschland“. Für DB Schenker ist das Terminal in Neufahrn „eines der modernsten“ bundesweit. Der Neufahrner Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) begrüßt die Anlage. „Mit der Erzeugung von rund 865 000 Kilowattstunden Solarstrom je Jahr wird die Anlage bedeutend beitragen am wachsenden Anteil regenerativer Energie in unserem Gemeindegebiet“, so Heilmeier in einem Statement. Auch Andreas Henze von der Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land sieht das Projekt durchaus positiv. Mobilität und Logistik müssen so schnell wie möglich nachhaltig werden, das sei also ein Schritt in die richtige Richtung.

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