Neues Projekt im Landkreis Freising:Regionale Biolebensmittel vermarkten

Neues Projekt im Landkreis Freising: Theresa Hautzinger, Managerin der Öko-Modellregion, hilft dabei, regionale Biolebensmittel zu vermarkten.

Theresa Hautzinger, Managerin der Öko-Modellregion, hilft dabei, regionale Biolebensmittel zu vermarkten.

(Foto: Marco Einfeldt)

Theresa Hautzinger arbeitet als Managerin der Öko-Modellregion Ampertal

Von Petra Schnirch, Allershausen/Kirchdorf

Das Büro im Kirchdorfer Rathaus ist bisher sehr spartanisch eingerichtet, die Computer fehlen noch. Theresa Hautzinger hat ihre Stelle als Managerin der Öko-Modellregion Ampertal Anfang November gerade erst angetreten. Ihre Aufgabe ist es, Strukturen zur Verarbeitung und Vermarktung regionaler Biolebensmittel aufzubauen.

Hautzinger ist in das Thema bereits gut eingearbeitet. Die 28-Jährige hat an der TU München in Weihenstephan "Umweltplanung und Ingenieurökologie" studiert. Für ihre Masterarbeit untersuchte sie sechs der zwölf Öko-Modellregionen, die in Bayern bis dahin existierten. Parallel dazu arbeitete sie, gemeinsam mit ihrem Kommilitonen Jakob Zips, am Bewerbungskonzept der zwölf Gemeinden des Kulturraums Ampertal mit Sitz in Allershausen.

Der Anstoß, sich für ihre Abschlussarbeit die Öko-Modellregionen genau anzuschauen, kam von ihr selbst. Bisher müsse sich der Verbraucher oft entscheiden, ob er regionale oder Bioprodukte kaufe. Beides zusammenzufügen, das "ist für mich eine sehr stimmige Art zu wirtschaften", sagt Theresa Hautzinger. Sie selbst ist zwar nicht auf einem Bauernhof groß geworden. Ihr Opa und ihr Onkel aber waren beziehungsweise sind Landwirte im Landkreis Altötting.

Seit Mai ist klar, dass das Ampertal mit seiner Bewerbung erfolgreich war und eine der 15 neuen Öko-Modellregionen ist, die das bayerische Landwirtschaftsministerium fördert. Die Personalkosten für die Managerin werden zwei Jahre lang zu 75 Prozent übernommen, eine Verlängerung ist möglich. Dass das Konzept Anklang fand, liegt laut Hautzinger mit an den konkreten Projekten, die dort aufgeführt sind. Sie sollen jetzt als Erstes angegangen werden, sofern von Seiten der Betriebe noch immer Interesse besteht. So soll die Tagwerk-Biometzgerei in Niederhummel dabei unterstützt werden, ihre Wurst besser zu vermarkten. Gefragt ist bisher eher das Fleisch. Aufgabe Hautzingers kann es nun sein, weitere Kontakte zur Gastronomie herzustellen und Bio-Bratwürste für Veranstaltungen zu vermitteln. Weiteres Projekt ist der Aufbau eines Vermarktungswegs für Biogetreide in der Braubranche.

Entscheidend sei, dass die Ideen aus dem Kreis der Landwirte und Produzenten kommen, betont die Managerin. Sie helfe dann über ihr Netzwerk bei der Umsetzung oder bei Förderanträgen. Versuche man, den Akteuren "etwas überzustülpen", werde es nicht funktionieren.

Die ersten Anrufe habe sie bereits bekommen, erzählt die 28-Jährige, obwohl sie sich jetzt erst in den Gemeinden nach und nach vorstellt. Zu erreichen ist sie unter der Telefonnummer 0 81 66/67 69 91. Sie habe das Gefühl, dass die Leute in der Region auf eine solche Initiative gewartet haben. In einer Zeit des Höfesterbens müsse man "Strukturen, die da sind, stärken und ausbauen".

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