Neues  Konzept für den Lindenkeller:Tagescafé und Stadtgarten

Neues  Konzept für den Lindenkeller: Michael Kasper.

Michael Kasper.

(Foto: Marco Einfeldt)

Klaus Thermer und sein Team erhalten den Zuschlag für den Lindenkeller. Sie überzeugen den Finanzausschuss des Stadtrat mit einem völlig neuen Konzept.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die neuen Pächter des Freisinger Lindenkellers stehen fest. Wie erwartet, hat der Finanzausschuss des Stadtrats dem Bewerberteam um Klaus Thermer den Zuschlag für die Gastronomie auf dem Veitsberg erteilt. Wie am Montag bei einem Pressegespräch im Rathaus bestätigt wurde, wird Thermer als Pächter und damit Vertragspartner der Stadt fungieren. Als Betreiber des Biergartens hat er sich neben seiner Geschäftspartnerin Anja Duppelfeld auch noch Can Tuna und Steffen Irion, in Freising bekannt als kreative Wirte des Parkcafés, ins Boot geholt. Werbefachmann Michi Kasper soll sich um das Marketing kümmern.

Das insgesamt also fünfköpfige Team, das den zuletzt arg heruntergekommenen Lindenkeller wieder zu einer zentralen Location in der Stadt machen will und soll, hat der Stadt dafür nicht nur eine Bewerbung, sondern ein ganzes Konzept vorgelegt, wie Kasper bei der Bekanntgabe des neuen Pachtverhältnisses schilderte. Das Restaurant im Lindenkeller wird demnach künftig als Tagescafé geführt. Es soll täglich außer montags von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet haben, bei Bedarf auch bis 20 Uhr, etwa an Tagen mit Veranstaltungen im Unterhaus, um das sich ansonsten auch Anja Duppelfeld mit ihrer gemeinsam mit Thermer betriebenen Firma "Eventkitchen" kümmert.

Heißen soll das Restaurant künftig "Stadtcafé" - und ein bisschen schließt sich damit für manch einen Freisinger und für Thermer selbst ein Kreis: Vor langen Jahren gab es an der Bahnhofstraße schon einmal ein Stadtcafé, das von einem gewissen Sigi Malay betrieben wurde. Und der wiederum hat auch das Restaurant im Lindenkeller schon einmal mit Erfolg geführt.

Eröffnet wird das neue Stadtcafé vermutlich allerdings erst nach dem Volksfest 2017, wie es hieß. Die Küche sei "ein wenig in die Jahre gekommen", die Toiletten sollten saniert werden und das ganze Gebäude brauche einen neuen Anstrich, zählte der gelernte Koch und Küchenmeister Thermer auf. Für die Malerarbeiten wird wohl die Stadt aufkommen, über die übrigen Sanierungsarbeiten wird zwischen den Vertragspartnern offenbar noch verhandelt. Vordringlich aber will Thermer ohnehin das seit Jahrzehnten vernachlässigte Eishaus wieder herrichten und dieses möglichst zeitgleich mit dem Biergarten auch schon am 1. Mai eröffnen.

Der Biergarten soll dann den Namen "Stadtgarten am Lindenkeller" tragen. Er wird von 11 bis 23 Uhr geöffnet haben - und die neuen Betreiber erfüllen sich damit auch selber einen kleinen Wunsch. Man habe so einen Stadtbiergarten in Freising immer vermisst, schilderte Tuna, der mit seinem Partner Irion erst seit 2011 in der Domstadt lebt. Ihre Vision umsetzen wollen die beiden nun mit einem Angebot saisonaler und regionaler Speisen; es soll einen Mittagstisch geben sowie verschiedene Bierspezialitäten. Wie es sich für einen "echten" bayerischen Biergarten gehört, sollen die Besucher ihre Speisen aber auch selber mitbringen können, wie Tuna bei der Präsentation betonte.

Das Jagdstüberl im ersten Stock des Restaurants soll für Firmenfeiern oder Seminare wieder hergerichtet werden, auch das Stadtcafé selber kann abends gemietet werden, im Oberhaus plant Duppelfeld noch eine kleine Lounge-Ecke - und natürlich wird es im Freisinger Lindenkeller auch weiterhin Kulturveranstaltungen geben. Denn die Immobilie bleibt neben allem auch städtische Spielstätte - und sie wird in den kommenden Jahren eher noch wichtiger als bisher, weil wegen der Sanierung des Asamtheaters ein Teil der Veranstaltungen verlegt werden muss. Gleichzeitig aber wollen die neuen Pächter auf dem Veitsberg auch selber Veranstaltungen organisieren.

Wie die Kooperation zwischen ihnen und dem städtischen Kulturamt beziehungsweise der Stadtjugendpflege genau aussehen soll, muss offenbar auch noch im Detail verhandelt werden. Kasper aber könnte sich langfristig sogar ein Marketing "aus einer Hand", vielleicht sogar mit einer gemeinsamen Website vorstellen, wie er sagte.

Die neuen Pächter übernehmen den Lindenkeller von Andreas Eckert und Dino Corda, deren Pachtvertrag noch bis zum 31. März läuft - und die fünf sind ebenso wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher zuversichtlich, dass ihr Konzept bei den Freisingern Anklang finden wird. "Ich bin begeistert", gab Eschenbacher am Montag zu - und kündigte schon einmal häufige Besuche auf dem Veitsberg an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: