Neues Café-Konzept:Endlich wieder Frieden im Schafhof

Neues Café-Konzept: Der Inhaber des Caterers Muskat, Joaquin von Dehn (r.), schmiedet Pläne für das Café im Schafhof.

Der Inhaber des Caterers Muskat, Joaquin von Dehn (r.), schmiedet Pläne für das Café im Schafhof.

(Foto: Marco Einfeldt)

Nach teils skurrilen Streitereien der Vorpächter mit dem Bezirk Oberbayern übernimmt der Zollinger Caterer Muskat am 1. Mai die Gastronomie im oberbayerischen Künstlerhaus.

Von Clara Lipkowski, Freising

Noch sind es mehrere Wochen bis zum Pächterwechsel im Schafhof-Café, hinter den Kulissen wird aber schon fleißig gewerkelt, damit ohne Unterbrechung der Betrieb auf dem Schafhügel weiter gehen kann. Der Caterer Muskat aus Zolling wird das Café zum 1. Mai für zunächst drei Jahre übernehmen.

Mit dem Pächterwechsel im Mai soll nach turbulenten Zeiten wieder Idylle in den Schafhof einkehren. Das Pächtertrio, das bis Ende April das Café betreibt, der Bezirk Oberbayern und der künstlerische Leiter des Schafhofs, Eike Berg, waren im vergangenen Jahr aneinander geraten. Der Bezirk hatte die Pacht des Cafés neu ausgeschrieben - unrechtmäßig, wie sich herausstellte, weil der Pachtvertrag mit dem Trio noch lief.

Hausverbot für Schafhofleiter Eike Berg

Eike Berg hatte aber mit einem Anruf inoffiziell dem Caterer Muskat schon den Zuschlag erteilt. Die Ausschreibung wurde gestoppt, der Vertrag mit dem Pächtertrio lief nach Plan weiter und endet nun, nach einer zweiten Ausschreibung, Ende April. Auf dem Höhepunkt des Zwists hatte das Pächtertrio Eike Berg sogar ein Hausverbot für das Café erteilt. Die Begründung lautete, dieser verhalte sich "geschäftsschädigend".

Jetzt sind die Wogen geglättet und der Einzug des neuen Pächters wird vorbereitet. Der Inhaber des Caterers Muskat, Joaquin von Dehn, hat schon ein Konzept erarbeitet. "Als Cateringunternehmen legen wir mehr das Augenmerk auf Speisen und selbstgemachte Kuchen aus unserer Küche in Zolling", erläutert er. "Wir wollen mit saisonalem Obst arbeiten und Smoothies anbieten." Außerdem solle das Frühstücksangebot à la Carte am Wochenende großzügiger gestaltet werden, um mehr Gäste anzulocken. "Und wir planen ein- bis zweimal im Monat kulinarische Abende nach einem bestimmten Motto, französisch oder andalusisch etwa", sagte er. Dazu könne es passende Musikbegleitung geben. Auch Events mit Livemusik solle es weiter geben.

An lauen Sommerabenden länger geöffnet

Die Öffnungszeiten würden etwas erweitert, ein wenig früher, etwa von zwölf Uhr mittags an soll das Café öffnen, aber wie gewohnt um 19 Uhr schließen. An lauen Sommerabenden sei es jedoch denkbar, das Café länger offen zu lassen. Mindestens zwei Mitarbeiter stellt von Dehn für den Schafhof neu ein. "Das soll ein festes Team werden, sagt er, eine personelle Fluktuation wolle er möglichst "im Rahmen" halten.

Der Gastronom führt seit knapp 20 Jahren das Zollinger Unternehmen Muskat Catering. Das Café im Schafhof ist das erste, das er betreibt. Der Bezirk teilte mit, man habe sich für ihn entschieden, weil Muskat "durch Qualität und Konzept überzeugt" habe. Zuvor habe es ein mehrstufiges Auswahlverfahren mit etwa 20 Bewerbern gegeben, sagte Sprecherin Constanze Mauermayer.

"Natürlich habe ich mich sehr über den Zuschlag gefreut", sagt von Dehn. "Vielleicht war ein Beweggrund, dass ich ein langjähriger Freisinger Unternehmer bin." Als die erste, unrechtmäßige Zusage wieder zurückgenommen worden sei, habe ihn das nicht groß beschäftigt. "Ich will es mal so sagen: Ich bin nicht drauf angewiesen, mein Unternehmen läuft gut. Aber weil es eine schöne Ergänzung gewesen wäre, habe ich mich ein zweites Mal beworben." Nun wünsche er sich, dass das Café ein "Präsentierteller" für Muskat wird.

"Da die Emotionen beim Thema Schafhof-Café schnell hochkochen, halte ich mich da lieber raus"

Einziger offener Streitpunkt zwischen den derzeitigen Pächtern und dem Bezirk ist nun die Ablöse für das Inventar des Cafés, etwa Mobiliar, Geschirr und Kassensystem. Der Bezirk ist vertraglich dazu verpflichtet, sollte der Nachpächter das Mobiliar nicht übernehmen wollen. "Teilweise habe ich schon Interesse", sagt von Dehn, "aber da die Emotionen bei dem ganzen Thema Schafhof-Café schnell hochkochen, halte ich mich da lieber raus", so der neue Pächter.

Wegen der Vorgeschichte will sich Eike Berg nicht mehr zum Café äußern, das macht nun der Bezirk für ihn. Der seinerseits teilte mit, dass sich Berg nicht an das Hausverbot gehalten habe, das ihm das Pächtertrio erteilt habe. Probleme habe es dadurch aber keine gegeben. Anfang März sei ein Gespräch mit dem künstlerischen Leiter und Muskat geplant. Man sei erleichtert, sagt Sprecherin Mauermayer, dass nun Ruhe einkehre.

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