Neues Baugebiet in Haag:Schotter drauf

Neues Baugebiet in Haag: Fortlaufend mit einem Fachbüro in Kontakt: Bürgermeister Anton Geier.

Fortlaufend mit einem Fachbüro in Kontakt: Bürgermeister Anton Geier.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Torfschicht an der Graf-Lodron-Straße bereitet Probleme. Doch nun hat man eine Lösung

Von Katharina Aurich, Haag

Einen Schritt weiter ist man nun bei der Verwirklichung des neuen Baugebiets an der Graf-Lodron-Straße in Haag. Da sich unter der Bodenoberfläche des 12 500 Quadratmeter großen Grundstücks eine bis zu 3,50 Meter mächtige Torfschicht befindet, wurden zwei Jahre lang die Grundwasserstände gemessen, um die Auswirkungen von Baumaßnahmen einschätzen zu können. In seiner jüngsten Sitzung entschied der Gemeinderat, dass die Straße in der Mitte durch das lang gezogene Grundstück, auf dem später rund 15 Parzellen entstehen, verlaufen soll und mit welcher Technik sie gebaut wird.

Die große Unbekannte bei der Entwicklung dieses Baugebiets sind die Auswirkungen auf die Torfschicht. Wenn beispielsweise der Grundwasserspiegel bei Baumaßnahmen sinkt, trocknet der Torf und der Oberboden senkt sich im Laufe der Zeit ab. Das wäre auch für die Häuser, die an das Neubaugebiet angrenzen, ungünstig. Die allermeisten von ihnen sind jedoch auf Pfählen gebaut, wie Bürgermeister Anton Geier erläuterte. In den vergangenen beiden Jahren sei der Wasserstand nun fortlaufend von einem Fachbüro gemessen worden und gemeinsam ein Konzept für die Straße und vor allem auch für die Wasser- und Abwasserrohre erarbeitet worden, schilderte der Bürgermeister. Für den Bau der Straße wird nun nicht wie üblich der Boden bis zu einem tragfähigen Untergrund ausgehoben, sondern die Torfschicht wird mit Bruchsteinen und Schotter nachverdichtet, um dann die Basis für die Straße aus Kiesen und Geotextilien zu bauen. Für die Entwässerung werde man versuchen, so wenig Rohre wie möglich unter der Straße zu verlegen, beschrieb Franz Lohr vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Die Räte waren mit dem vorgestellten Konzept einverstanden.

Wie das neue Baugebiet aufgeteilt wird, darüber gingen die Meinungen auseinander. Landschaftsarchitekt Albert Schneider stellte mehrere Varianten vor. Nach längerer Diskussion entschied man sich für die großzügigste, die 550 bis 650 Quadratmeter große Flächen vorsieht. Der Spielplatz an der Graf-Lodron-Straße, der in das Baugebiet hineinragt, wird beibehalten und um einen kleinen Vorplatz erweitert, auf dem sich Bürger treffen könnten. Über die weitere Ausgestaltung des Wohngebiets wird in der kommenden Sitzung entschieden.

Für den Planer wurden schon mal Ideen gesammelt: Die Straße durch das Wohngebiet sollte eine leichte Kurve bekommen, um den Verkehr abzubremsen, sagte Dominik Berger. Monika Arzberger schlug vor, sie als Spielstraße auszuweisen und zu gestalten, da man dann keinen Gehweg benötige. Petra Michel brachte eine Einbahnstraße ins Gespräch. Elisabeth Maier gab dann zu Bedenken, das Baugebiet solle nicht nur auf Autos ausgerichtet werden. Dem entgegnete Bürgermeister Geier, dass die meisten Menschen mit ihren Autos direkt vor ihren Häusern parken möchten. Arzberger erinnerte daran, dass man außer den Grundstücken für Ein- oder Zweifamilienhäuser im Gemeinderat bereits diskutiert habe, mindestens ein Mehrfamilienhaus zu errichten, da die Nachfrage nach Mietwohnungen groß sei. Ihr fehlten in dem bisherigen Konzept ein Umdenken und neue Ideen, die andere Wohnformen als das klassische Einfamilienhaus und auch andere Mobilitätskonzepte beinhalteten und damit den gesellschaftlichen Entwicklungen gerecht würden. Helmut Leitl dagegen war der Ansicht, das Baugebiet so aufzuteilen, dass viele Bauplätze entstünden. Außerdem sollte man die Erschließungskosten im Auge behalten, die den Quadratmeterpreis beeinflussten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: