Neues Angebot in Neufahrn:Betreuung außer Haus

Tagesmütter können Räume am Lohweg anmieten

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Ülfet Karal hat sich vor kurzem als Tagesmutter selbständig gemacht. Früher wäre das für sie keine Option gewesen: Sie lebt mit ihrer Familie in einer 55 Quadratmeter-Wohnung. Da wäre nicht auch noch Platz für eine ganze Kindergruppe gewesen. Jetzt bezahlt sie eine kleine Miete an die Neufahrner Nachbarschaftshilfe und kann dafür mit einer Kollegin Räumlichkeiten am Lohweg nutzen. Zwei andere Tagesmütter machen das genauso wie sie.

Damit entstand ein für Neufahrn noch ganz neues Angebot: zwei Großtagespflegegruppen, genannt "Lohzwergerl", in denen jeweils zwei Tagesmütter gemeinsam in Räumen außerhalb ihrer eigenen Haushalte Kinder betreuen können. Gleichzeitig wird eine Lücke im bereits bestehenden Tagesmütterprojekt der Gemeinde Neufahrn geschlossen: In einer der beiden Gruppen werden zwei Plätze für die Ersatzbetreuung frei gehalten - also für den Fall, dass eine der daheim arbeitenden Neufahrner Tagesmütter erkrankt und Kinder vorübergehend anderweitig untergebracht werden müssen.

Möglich wurde das alles dadurch, dass die Kinderkrippe "Zwergenland" am Neufahrner Keltenweg einen Neubau bekommen hat und aus ihren Räumen im Lohfeld ausgezogen ist. Der dort bereits ansässigen Nachbarschaftshilfe stehen damit nun deutlich mehr Räume für ihre eigenen Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung, Davon profitiert auch der Kinderpark, in dem kleine Mädchen und Buben auf den Kindergarten vorbereitet werden: Er zog ins Erdgeschoss um, hat mehr Platz und kann jetzt auch den Garten mit nutzen. Im Kinderpark und im Tagesmütterprojekt gibt es derzeit noch freie Plätze. Interessierte Eltern können sich mit dem Anmeldungsbogen, der auf der Homepage (www.nbh-neufahrn.de) zu finden ist, bewerben.

Erst einmal Geschichte ist nach den ganzen Umstrukturierungen und Umbauten allerdings der offene Cafébetrieb im Obergeschoss. Der Raum wird gerade noch umgebaut. Er wird jetzt ebenfalls für die Kinderbetreuung benötigt. Zusammensetzen können sich erwachsenen Besucher nur noch im Mehrzweckraum, der ansonsten vor allem für Geburtsvorbereitungs- und Gesundheitskurse genutzt wird. Jetzt gibt es dort auch einen Kaffeeautomaten, und man kann selbst mitgebrachte Brotzeiten essen. Das gilt aber nur in den Zeiten, in denen das Büro oder der Second-Hand-Basar geöffnet sind. Die Nachbarschaftshilfe hat eigens rollbare Tisch angeschafft, damit der Raum bei Bedarf möbliert werden kann.

Die Möbel können wahlweise auch in der früheren Küche aufgestellt werden, so dass dort künftig vielleicht auch einmal wieder Kochkurse oder andere Veranstaltungen stattfinden können. Einen "richtig offenen Betrieb" wird es aber zumindest in Corona-Zeiten erst einmal nicht mehr geben können, bedauert Martina Bock vom Vorstand der Neufahrner Nachbarschaftshilfe.

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