Neue Schulden:Marzling verabschiedet Rekordhaushalt

Neue Schulden: Einen Neubau soll die Feuerwehr in Marzling bekommen, das bestehende Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß.

Einen Neubau soll die Feuerwehr in Marzling bekommen, das bestehende Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Etat überschreitet die Marke von zehn Millionen Euro, größte Investition ist der Bau des neuen Feuerwehrhauses

Von Gudrun Regelein, Marzling

Das Volumen des Haushalts der Gemeinde Marzling für das Jahr 2019 umfasst 10,7 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt: sieben Millionen Euro; Vermögenshaushalt: 3,7 Millionen Euro). Im Vorjahr betrug das Gesamtvolumen noch 8,6 Millionen und damit 24,6 Prozent weniger. "Damit haben wir - seitdem der Euro eingeführt wurde - erstmals in der Geschichte Marzlings die zehn Millionen überschritten", sagte Zweiter Bürgermeister Martin Ernst, der die Gemeinderatsitzung leitete.

Hauptgrund für die im Vergleich zum Vorjahr rund 1,6 Millionen höher veranschlagten Investitionsausgaben sei der notwendige Bau eines neuen Feuerwehrhauses mit derzeit veranschlagten Gesamtkosten von gut 3,5 Millionen Euro. In diesem Jahr sind für den Beginn der Maßnahme bereits 1,2 Millionen eingeplant. Die Finanzierung kann allerdings trotz einer möglichen Rücklagenentnahme von einer guten Million nur durch eine Neuverschuldung ermöglicht werden. Um die Investitionsausgaben decken zu können, wird die Gemeinde Marzling deshalb einen Kredit von 1,7 Millionen Euro aufnehmen müssen.

Wie bereits in den Vorjahren sei auch in diesem Jahr mit höheren Einnahmen aus Steuern zu rechnen, berichtete Ernst. Die Gewerbesteuereinnahmen werden zum Beispiel mit einem Plus von 276 000 Euro (2019: gut 1,2 Millionen; 2018: 979 000 Euro) angesetzt, der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (2019: knapp 2,9 Millionen; 2018: knapp 2,8 Millionen) wird um 100 400 Euro höher als im Vorjahr veranschlagt.

Größter Posten bei den Ausgaben sind wie in den Vorjahren die Personalkosten. Diese steigen aufgrund von Tariferhöhungen und Stellenänderungen um insgesamt 156 400 Euro - das ist ein Plus von 6,1 Prozent - und betragen gut 2,7 Millionen Euro. Trotz der steigenden Ausgaben bei den Personalausgaben und laufenden Betriebskosten ist laut Ernst dennoch eine Zuführung an den Marzlinger Vermögenshaushalt in Höhe von 290 000 Euro möglich.

Die Einnahmen im Vermögenshaushalt kommen neben der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt aus einer Rücklagenentnahme (gut eine Million Euro), aus staatlichen Förderungen beziehungsweise Zuschüssen (420 000 Euro), aus einer Investitionspauschale (127 000 Euro) und dem Fördertopf zum DSL-Breitbandausbau (84 000 Euro). Größte Posten bei den Ausgaben sind neben dem neuen Feuerwehrhaus die Ausgaben für Beleuchtung, Kanal und Wasserversorgung (648 000 Euro), der Grunderwerb, (500 000 Euro), Tilgungen (300 000 Euro) und ein neues Feuerwehrfahrzeug (320 000 Euro).

Der Schuldenstand der Gemeinde Marzling betrug am 1. Januar 2,5 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch gut 2,7 Millionen Euro gewesen. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt damit auf 785,71 Euro (2018: 795,26 Euro). Bei voller Beanspruchung des Investitionskredits und Abzug der geplanten Tilgungsleistung errechnet sich zum Ende des Jahres dann eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1219,01 Euro. Die Gemeinderäte stimmten dem Haushaltsplan für das Jahr 2019 in ihrer jüngsten Sitzung ohne weitere Diskussion einstimmig zu.

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