Surfen am Hollerner See:Die perfekte Welle

Sommerhitze - München

Surfer genießen den Sommer mit einem Ritt über eine Welle. Foto: Felix Hörhager/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

(Foto: dpa)

Unternehmer aus Spanien plant einen Surfpark am Hollerner See. Die Gemeinde Eching ist nicht abgeneigt.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Surf-Feeling soll sich künftig am Hollerner See einstellen. Ein Surfpark mit zwei Hektar Wasserfläche will Wellenreitern das Gefühl von Meer vermitteln und die perfekte Welle liefern. Das Geschäftsmodell der Anlage sei es, "das einmalige Erlebnis, eine perfekte Welle zu reiten, mit allen Menschen zu teilen", heißt es bei der potenziellen Betreibergesellschaft aus Spanien. Südwestlich des Sees soll in unmittelbarer Ufernähe auf zwei Hektar ein künstliches Becken ausgegraben werden, das nach den momentanen Planungen mit 25 000 Kubikmeter Wasser gefüllt wird. Auf dieser nicht mit dem See verbundenen Anlage werden dann künstliche Wellen zum Wellenreiten erzeugt. Ein Unternehmen mit Hauptsitz in Spanien plant diese Surfparks unter dem Titel "Wavegarden" auf der Basis ihrer Technologie zur Wellenerzeugung.

Modernste Technologie werde "das Gefühl und Erlebnis des Surfens einer Meereswelle schaffen" und somit im Binnenland "ideale Surfbedingungen für alle bereitstellen" und dabei auch noch die natürlichen Unwägbarkeiten am realen Strand ausschalten. Nach Firmenangaben sind neben der eigenen Testanlage im Baskenland weltweit zwei "Wavegarden" in Betrieb, in Wales, Großbritannien, und Texas, USA. Der "Surf Snowdonia" in Wales habe im ersten Betriebsjahr 150 000 Besucher angezogen. Für den Hollerner See erwartet der deutsche Vertreiber der Technologie rund 700 Besucher an Spitzentagen. Bei einem ersten Fachgespräch beteiligter Behörden haben sich für den geplanten Surfpark am Hollerner See offenbar keine unüberwindbaren Hürden aufgetan. Nach Darstellung aus dem Echinger Rathaus hätten weder Naturschutzbehörde noch Wasserwirtschaftsamt grundsätzliche Bedenken geäußert, allerdings sind noch diverse Fragen zur Organisation offen.

Nun wird ein Gutachten erstellt zur entscheidenden Frage, wie mit dem Wasser im Surfbecken verfahren wird. Ob eine Entnahme aus dem Grundwasser möglich ist, muss geprüft werden. Ganz sicher scheint bislang, dass es keinesfalls ins Grundwasser abfließen kann. Alle zwei Jahre muss das komplette Becken zur Reinigung geleert werden. Hier arbeiten die "Wavegardener" gerade an einem Konzept. Auch die Verträglichkeit der Anlage mit dem nahen Naturschutzgebiet des Mallertshofer Holzes muss noch geprüft werden. Unmittelbar jenseits der Straße zwischen Eching und dem Kreuzhof liegt das ökologisch hochwertige Areal, das unter europäischem Schutz nach FFH-Richtlinie steht. Allein die Analysen für diese Verträglichkeitsprüfung werden mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.

Die Anlagen in Texas und Wales würden laut Betriebsangaben ausschließlich mit Regenwasser gespeist. Die hinter der Wellenerzeugung stehende Technologie ermögliche "minimalen Energieverbrauch", da die für die Wellen verwendete Energie "teilweise wiederverwendet" werden könne. Der gesamte Surfpark sei "so nachhaltig und natürlich wie möglich".

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