Protest gegen Schönegge-Umzug:OB sagt Anwohnern Unterstützung zu

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Die Bürgerinitiative aus Sünzhausen übergibt ihre Unterschriftenliste an den OB: (v. l.) Helga Rattenhuber, Franz Wagner, Ludwig Keller, OB Tobias Eschenbacher, Thomas Mücke, Isabella Weber, Christine Keller, Michael Hicker und Daniel Kraus. (Foto: Marco Einfeldt)

Bürgerinitiative aus Sünzhausen übergibt Unterschriften gegen Umzug des Naturgartens Schönegge nach Viehhausen. Auch Freisings Oberbürgermeister sieht das Vorhaben wegen der Erschließung kritisch.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Bürgerinitiative „Leben – und leben lassen“ aus Sünzhausen lässt nicht locker. Am Dienstagnachmittag übergab sie im Freisinger Rathaus 400 Unterschriften an OB Tobias Eschenbacher und bat ihn um Unterstützung. Die Anwohner protestieren gegen den Umzug des Naturgartens Schönegge auf eine Hofstelle in Viehhausen mit Gartenbaubetrieb, Pferdepension und Naturkindergarten. Sie stören sich der Größe des Projekts und den engen Zufahrten zu dem Weiler. Am Abend überreichten Bürger aus Gremertshausen zudem Unterschriften an den Kranzberger Bürgermeister Hermann Hammerl. Zuvor waren Vertreter aus beiden Orten bereits bei Landrat Helmut Petz.

Mit dem Genehmigungsprozess selbst haben OB Eschenbacher und der Freisinger Stadtrat wenig zu tun, Viehhausen liegt auf Kranzberger Flur. Tangiert ist die Stadt dennoch. Eine der beiden Zufahrten führt durch Sünzhausen – und das gehört zu Freising. Die Bergstraße dort ist steil, sehr schmal und verfügt über keine Gehwege. Für größeren Besucherverkehr sei die Anbindung deshalb denkbar ungeeignet, kritisieren die Anwohner.

Und auch der OB sagte, er sehe das Projekt kritisch – wegen seines Umfangs und der Erschließung. Inwieweit es als privilegiertes Vorhaben im Außenbereich – darunter fallen forst- und landwirtschaftliche sowie gartenbauliche Betriebe – genehmigt werden könne, müsse sich zeigen. Darüber entscheidet das Landratsamt. Die Gemeinde Kranzberg hatte mit knapper Mehrheit bereits zugestimmt.

Das sei offenbar ein „richtiger Betrieb“, kommentierte Eschenbacher das Vorhaben – mit deutlich größeren Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen als bei einer reinen Landwirtschaft. An sich sei das Projekt eine „tolle Geschichte“. An dieser Stelle rufe es aber Probleme hervor. Vielleicht seien es „zu viele Nutzungen an einem Ort“. Und er stellte auch die Frage, ob sich der Betrieb einen Gefallen tue, wenn er sich dort ansiedle.

Der OB sagte den Sünzhausenern Unterstützung zu. „Alles, was rechtlich möglich ist, werden wir machen“, versicherte er. Durch die Verlegung der Kreisstraße habe man vor Jahren endlich erreicht, dass die engen Ortsstraßen in Sünzhausen entlastet worden seien. Gegenüber dem Landratsamt werde die Stadt deutlich machen, dass sie das Projekt wegen der Erschließung kritisch sehe.

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