Nandlstädter Musikförderkreis:Geheimtipp in der Hallertau

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Der Nandlstädter Musikförderkreis feiert im August 30-jähriges Bestehen mit einem Open-Air-Konzert. Überregional bekannt wurde man mit dem "Nandlstädter Jazz-Weekend", sogar Hugo Strasser war da

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Vor 30 Jahren hat Fred Hofstetter den Anstoß gegeben und mit anderen kulturaffinen Nandlstädterinnen und Nandlstädtern den Musikförderkreis ins Leben gerufen. Das Ziel: Mehr Kultur in den Ort bringen. Das ist gelungen, schon im ersten Jahr holte der Förderkreis die Storyville Shakers sowie die Bigbands der Musikschule Plattling und der Musikschule Freising in die Nandlstädter Schulturnhalle. Bald traten die Musiker nicht mehr in der nüchternen Turnhalle auf, sondern beim legendären Schwemmwirt, der eigentlich schon seit Jahren geschlossen war und nur für den Förderkreis zum Leben erwachte.

In den Folgejahren etablierte sich das zweitägige "Nandlstädter Jazz-Weekend", bei dem sogar Hugo Strasser auftrat. Swing, New Orleans und klassischer Jazz waren am Anfang das Markenzeichen der drei Konzerte, die der Musikerförderkreis jährlich auf die Beine stellte. Fred Hofstetter und seine Mitstreiter organisierten und planten, der Schwemmwirt übernahm die Verköstigung der Gäste, eine gelungene Symbiose, wie sich Kathi Bauer, die seit vielen Jahren dabei ist, heute erinnert.

Die Mitglieder hatten sich anfangs dagegen entschieden, einen Verein zu gründen, ihnen reichte der lockere Zusammenschluss, und das ist bis heute so geblieben. Einen Wendepunkt in der Erfolgsgeschichte gab es 2006, als Fred Hofstetter kürzer treten, die Verantwortung abgeben wollte und sich zunächst kein Nachfolger fand. Beim Abschiedskonzert des Musikkreises mit der Band Pitu Pati erklärten sich dann die Nandlstädter Eva und Jupp Giggen bereit, weiterzumachen. Damit war das Fortbestehen des Musikkreises gesichert, das Ehepaar organisiert bis heute die Konzerte, die nach dem endgültigen "Aus" des Schwemmwirts inzwischen in Airischwand beim Huberwirt stattfinden. Die abgelegene Lage schade dem Erfolg der Konzerte nicht, sagt Kathi Bauer, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Sorge macht ihr jedoch ein bisschen der mangelnde Nachwuchs, denn die Mitglieder des Kreises sind inzwischen alle um die 60 Jahre alt, sie selbst 67, und allmählich wäre es schön, wenn Jüngere nachrücken würden.

Die Liste der Gruppen, die in Nandlstadt auftraten, ist inzwischen lang: Quadro Nuevo, Edwin Kimmler, Trio Grande, Martina Eisenreich, Lizzy Aumeier und viele mehr bereicherten alljährlich das Nandlstädter Kulturangebot und zogen auch zahlreiche Gäste von auswärts an. Finanziell steht der Musikförderkreis gut da, sagt Kathi Bauer, die jetzt hofft, dass nach der Corona-bedingten Zwangspause endlich wieder kulturelle Höhepunkte stattfinden. Eigentlich waren im Jubiläumsjahr nämlich Quadro Nuevo, Martin Schmitt und Michael Fitz eingeplant und mussten wieder abgesagt werden. Vielleicht kann Michael Fitz am 30. Oktober auftreten, hofft Bauer.

Jetzt wird aber erst einmal mit einem Corona-konformen Open-Air-Sommerfest am Freitag, 13. August, ab 18 Uhr der 30. Geburtstag gefeiert - natürlich im Huberhof in Airischwand. Die Gruppe Vintage Groove spielt Oldies und Rock & Pop der 60er und 70er Jahre, dazu darf getanzt werden. "Bitte kommen Sie und feiern Sie mit dem Musikförderkreis seinen Geburtstag, haben Sie Spaß und Freude nach dieser langen Zeit der Abstinenz", ermuntert Kathi Bauer. Wer kommt, muss sich unter der Telefonnummer 08756-1832 anmelden.

© SZ vom 28.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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