Update:Der Abstand muss stimmen

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Noch ist unklar, ob im Nandlstädter Waldbad demnächst zumindest das Kinderbecken genutzt werden kann. (Foto: Johannes Simon)

Zumindest das Kinderbecken im Waldbad könnte bald öffnen

Von Petra Schnirch, Nandlstadt

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ die aktuelle Situation bei großen und kleinen Projekten im Landkreis. Auf welchem Stand ist das jeweilige Vorhaben? Was wurde schon umgesetzt, und wie soll das Ganze aussehen, wenn es fertig ist? Warum passiert bei manchen Vorhaben gefühlt gar nichts mehr?

Trotz der sommerlichen Temperaturen, die für die kommenden Tage vorhergesagt werden, ist noch immer unklar, ob im Nandlstädter Waldbad demnächst zumindest das Kinderbecken genutzt werden kann. Bürgermeister Gerhard Betz wartet auf eine Antwort aus dem Innenministerium. "Das Hauptproblem ist Corona." Sollte ein Bademeister gefordert werden, um die Einhaltung der Abstandsregeln zu kontrollieren, sei eine Öffnung nicht möglich, sagt Betz. Derzeit werde das Kinderbecken gereinigt. Sollte die Freigabe kommen, wird es befüllt und die Wasserqualität geprüft. Stimmen die Werte, könnten die kleinen Badegäste dann planschen. "Wir versuchen jede Möglichkeit", versichert der Bürgermeister. Sollte er aber gewährleisten müssen, dass die Besucher die vorgegebenen Abstände beachten, müsse das Waldbad ganz geschlossen bleiben.

Für das große Becken des Naturbads gilt dies in jedem Fall - in diesem und womöglich auch im nächsten Sommer. Betz will da nicht spekulieren. Denn es muss grundlegend saniert werden. In den vergangenen Jahren musste das Waldbad wegen Problemen mit der Wasserqualität immer wieder geschlossen werden, 2019 wurde die Badesaison vorzeitig beendet. Eine biologische Wasseraufbereitung soll helfen. Einfach chloren gehe bei einem Naturbad nicht, erklärt Betz. Die Kostenschätzung liege bei etwas über einer Million Euro.

Angehen kann die Marktgemeinde die Sanierung noch nicht - im Rathaus wartet man auf eine Förderzusage aus München, davor können die Nandlstädter nicht planen. Betz zeigt Verständnis dafür, dass der Bescheid auf sich warten lässt. Corona habe in den Behörden einen Stillstand verursacht, das alles müsse nun abgearbeitet werden. Betz hofft, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden können, damit das Projekt 2021 umgesetzt werden kann. Die Sanierung wird nach seinen Worten vier bis fünf Monate dauern.

Angesichts der vielen Unwägbarkeiten will er eine Wiedereröffnung 2021 nicht als Ziel bezeichnen. Er verwendet lieber das Wort "Wunschdenken" - denn "Ziel" bedeutet für ihn, dass etwas "realistisch ist", wie er sagt. Noch wisse man aber nicht einmal, ob nicht eine zweite Coronawelle bevorstehe und ob auch 2021 noch Abstandsregeln gelten werden.

© SZ vom 23.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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