Nach Unfall auf der A92:Autofahrer wendet in der Rettungsgasse

58-Jähriger will seinen Flieger nicht verpassen und versucht deshalb, zur letzten Ausfahrt zurückzufahren. Nun muss er mit einem Fahrverbot rechnen.

Von Kerstin Vogel, Moosburg

Ein 58-jähriger Autofahrer hat am Samstagvormittag auf der A 92 die nach einem Unfall gebildete Rettungsgasse genutzt, um auf der Autobahn zu wenden und zur letzten Ausfahrt zurück zu fahren. Dabei zwang er ein Polizeifahrzeug, das auf dem Weg zur Unfallstelle war, zu einer Bremsung und gefährdete zahlreiche andere Menschen, die im Stau aus ihren Autos ausgestiegen waren.

Vorausgegangen war dieser Aktion des 58-Jährigen ein Unfall, der sich gegen 10.25 Uhr zwischen den Anschlussstellen Moosburg-Nord und -Süd in Fahrtrichtung Flughafen ereignet hatte. Eine 28-jährige Frau war dort laut Polizeibericht ohne erkennbaren Grund nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, wo ihr Wagen mit der Leitplanke kollidierte und durch die Wucht des Aufpralles nach links in Richtung Mittelstreifen geschleudert wurde. Dort prallte das Fahrzeug frontal gegen die Betonleitwand. Die 28-Jährige, die alleine in ihrem Auto saß, wurde bei dem Unfall mittelschwer verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Münchner Krankenhaus gebracht werden. Die A 92 war wegen der Landung des Hubschraubers für etwa eine Stunde gesperrt.

Die Rettungsgasse hatte der Polizei zufolge bei diesem Unfall "recht ordentlich", funktioniert - bis eben der 58-Jährige sie missbrauchte, um zur Anschlussstelle Moosburg-Nord zurückzukehren und die Autobahn dort zu verlassen. Als Grund gab er bei der Polizei an, er habe seinen Flug nicht verpassen wollen. Er muss nun mit einer Geldbuße in Höhe von etwa 700 Euro sowie einem Fahrverbot rechnen.

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