Nach langjähriger Diskussion::Befreiungsschlag

Für die Platzprobleme der SG Eichenfeld zeichnet sich eine Lösung ab - OB verhandelt mit dem Freistaat

Peter Becker

Verlaufen die Verhandlungen von Oberbürgermeister Dieter Thalhammer (SPD) mit der Immobilienverwaltung des Freistaats Bayern positiv, dann ist die SG Eichenfeld (SGE) bald ihre ärgsten Platzprobleme los. Es geht dabei um ein Grundstück unterhalb des Trainingsplatzes des Sportvereins, das Weihenstephan gehört. Die Wiese könnte gepachtet und zu einem Sportplatz umfunktioniert werden. Bis es soweit ist, können die Jugend-Fußballer der SG Eichenfeld auf ein Gelände am Park & Ride-Platz ausweichen.

Die Platznöte des Sportvereins am nördlichen Stadtrand von Freising waren zentrales Thema einer Gesprächsrunde des Oberbürgermeister-Kandidaten Rudi Schwaiger (CSU) mit Vertretern der Sportvereine. SGE-Vorsitzender Manfred Roos verwies auf die soziale Verpflichtung. "Wir weisen keine Kinder ab", betonte er. Doch zwei Sportplätze seien zu wenig, um dem Bedarf gerecht zu werden. Roos sagte, der Verein habe oft auf die Platznöte aufmerksam gemacht. "Doch nie ist etwas passiert."

Offenbar ist aber doch Bewegung in die Sache gekommen. Thalhammer berichtet von einem Gespräch, das am 11. Januar im Rathaus stattgefunden habe. Dort sei besprochen worden, das Grundstück unterhalb des Trainingsgeländes der SG Eichenfeld zu pachten. Allerdings muss sich der Verein gedulden. "Die Wiese ist sicher nicht sofort bespielbar", sagt Thalhammer. Sie müsse modelliert und wohl auch entwässert werden. Bis dahin können die jungen Spieler der SGE jedoch auf einer Fläche unweit des Freisinger Bahnhofs kicken, das die Stadt Freising von der Erzdiözese gepachtet hat. Dort müssten nur noch Maulwurf- und Wühlmaus-Hügel planiert werden, sagt der Oberbürgermeister.

Eigentlich war geplant, dass der SC Freising und die SGE die Trainingsplätze auf dem Nussergelände mitbenutzen dürfen. Der SE Freising war bislang dessen Hauptnutzer und müsste nun Trainingszeiten an die beiden Vereine abgeben. Schließlich hat er einen zusätzlichen Übungsplatz in der Savoyer Au erhalten. "Der SE Freising muss Zeiten freigeben", besteht auch Thalhammer auf die Einhaltung der Vereinbarung.

Georg Appel, Vorsitzender der Fußball-Abteilung des SEF, würde das auch sofort tun, sieht sich allerdings derzeit nicht im Stande dazu. Grund dafür ist, dass der zusätzliche Fußballplatz, den der Verein vor zwei Jahren erhalten hat, womöglich bis zum Herbst kaum bespielbar ist. "Daran sind Baumängel schuld", sagt der Fußball-Abteilungsleiter. Momentan darf nur die D-Jugend des Vereins auf den Platz.

Der SE Freising sei deshalb noch auf die Nutzung des Trainingsgeländes auf dem Nusser-Areal angewiesen, erklärt Appel. Das hat der Verein im Zuge der Fusion zwischen den Fußballer des FC Eintracht und des SE Freising für 25 Jahre von der Stadt gepachtet. Davon sind noch etwa zwölf Jahre übrig.

Appel erläutert, dass es durchaus möglich wäre, E-Jugend-Mannschaften Trainingszeiten auf dem Nusser-Areal zur Verfügung zu stellen. "Die haben nur bis Mittag Schule", begründet er dies. Die Jugendlichen dagegen hätten etwa als Folge der Einführung des achtstufigen Gymnasiums bis in den späten Nachmittag hinein Unterricht. "Ein Training geht da nicht vor 18 Uhr." Appel verweist auch darauf, dass beim SE Freising leistungsorientiert Fußball gespielt werde und die einzelnen Mannschaften deshalb mindestens dreimal in der Woche trainieren müssten.

Schwaiger regte während der Besprechung mit den Vereinsvertretern an, der Stadtverband für Sport solle wegen der Trainingszeiten Moderationsgespräche mit den beteiligten Vereinen führen. Dies scheint nicht mehr nötig zu sein, sollten die Verhandlungsgespräche von Thalhammer erfolgreich verlaufen. Der Oberbürgermeister ist davon überzeugt.

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