Der Verein "Tante Emma" ist ein Jahr alt geworden. In der ersten Vollversammlung des sozialen Projekts an der Bahnhofstraße 6 blickten die Vereinsmitglieder am vergangenen Freitag auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück.
"Wir haben 2016 einen Gewinn von 16 000 Euro erwirtschaftet", sagte der Erste Vorsitzende Johannes Becher der SZ Freising, "und 2017 sieht auch sehr gut aus." Vom Gewinn seien zunächst Rücklagen gebildet worden. Nun hat der Verein einen Förderausschuss gegründet, um die Überschüsse künftig sozialen Projekten zur Verfügung zu stellen. Wohin das Geld fließt, entscheidet sich im Herbst. "Dann wollen wir das ganz offen ausschreiben", sagte Becher. Denkbar seien verschiedenste Organisationen aber auch Schulen.
Das Projekt versteht sich nicht als reiner Gebrauchtwarenladen, sondern als Begegnungs- und Beratungsstätte für Menschen in Notlagen. "Wir sind sozial, ökologisch und weltoffen", sagte Becher. "Der Charme des Vereins liegt in der Gemeinschaft von Leuten, die Sachen bringen und aktiv mitmachen." Nach einem Jahr könne er sagen: "Der Bedarf ist absolut vorhanden. Es gibt eine signifikante Gruppe an nicht so gut situierten Menschen, die das Angebot annimmt." Derzeit hat der Verein 118 Mitglieder, davon sind etwa 50 regelmäßig aktiv. Er ist das Nachfolgeprojekt von "Nowaswert", das von der Caritas geführt, aber wegen fehlender Zuschüsse aufgegeben wurde.
Einmal ist der Tante-Emma-Verein schon als Förderer aufgetreten: Nach einem Wohnungsbrand im April an der Schlesier Straße hatte der Verein den Brandgeschädigten kleinere Geldbeträge und Kleidung gespendet.
Künftig arbeiten die Helfer mit der Caritas zusammen. "Hat etwa jemand Schulden, können wir ihn zur Beratung an die Caritas verweisen", sagte Becher. Auch gibt es eine Kooperation mit den Solarfreunden Moosburg. Ein Workshop mit dem Verein zum Thema "Upcycling" sei schon erfolgreich gewesen. Am 14. und 15. Oktober feiern Helfer und Mitglieder den ersten Geburtstag der Begegnungsstätte; sie war drei Monate nach der Vereinsgründung eröffnet worden.