Musikschule Nandlstadt:Brandner Kasper zum Jubiläum

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Die Musikschule Nandlstadt feiert nächstes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen, die Holledauer Musikanten ihr 20-Jähriges. Da liegt es nahe, ein gemeinsames Musikprojekt auf die Beine zu stellen. Am 2. April ist Premiere.

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Nach dem überwältigenden Erfolg von "Sister Act" stehen Helmut Schranner und seine Musikschule Papageno zusammen mit einem Schauspielerensemble und den Holledauer Musikanten schon wieder für ein neues Projekt in Nandlstadt in den Startlöchern. Am 2. April des kommenden Jahres ist Premiere des berühmten Bayerischen Volksschauspiels "Brandner Kasper" - rechtzeitig zum 30-jährigen Bestehen der Musikschule und zum 20-Jährigen der Holledauer Musikanten.

Die Organisation übernimmt Afra Schranner, für die Regie wurde Steffi Baier, die als Regieassistentin am Bayerischen Staatsschauspiel tätig war und jetzt als freie Regisseurin arbeitet, gewonnen. Mit dem finanziellen Überschuss, alle Mitwirkenden sind ehrenamtlich im Einsatz, wird wieder die Aktion "Wir helfen heilen" von Markus Münsterer und Wolfgang Leuschner unterstützt. Am Donnerstag stellte Helmut Schranner einen Teil des Teams, das insgesamt aus rund 70 Mitwirkenden besteht, in der Hopfenhalle vor.

Ein Kultstück vom Feinsten

"Der Brandner Kaspar und das ewige Leben", das sei ein Kultstück vom Feinsten, schwärmte Schranner. Bereits im Jahr 2000 hat er es schon einmal in Nandlstadt aufgeführt. Zunächst entstand die Idee, zum Jubiläum der Musikschule eine Operette aufzuführen, erzählte er, aber davon seien Münsterer und Leuschner wenig begeistert gewesen. Als dann jedoch der Brandner Kaspar ins Spiel kam, hätten ihre Augen geleuchtet und die Entscheidung war gefallen.

Von diesem bekannten Stück gebe es verschiedene Versionen, sie hätten die ursprüngliche Ausgabe aus dem Jahr 1871 in baierischer Mundart gewählt, berichtete Schranner. Regisseurin Steffi Baier habe den Text kaum gekürzt, dazu komme, dass ihm die Musik besonders wichtig sei, "es soll richtig rund gehen", versprach er. Mit dabei sein werde auch eine vollständige Jagdhornbläsergruppe, die in die Halle einmarschiere. Gespielt werde aber auch eine wunderschöne Himmelsmusik, machte Schranner Lust auf das Stück, das ungebrochen populär ist und zum Beispiel vom Bayerischen Staatsschauspiel in München über 1000 mal aufgeführt wurde.

Die wichtigsten Rollen haben Laienschauspieler

Die wichtigsten Rollen sind nun für die Nandlstädter Inszenierung mit Laienschauspielern aus der Region besetzt: Brandner Kaspar (Anton Wiesheu), Marei (Laura Albrecht), Flori (Stephan Leitmeier), Simmerl (Benedikt Frank), Senftl (Georg Harrieder), Portner (Otto Schwarz), Boandlkrammer (Helmut Schranner), Turmair (Helmut Wagner), Nantwein (Johann Bichlmaier) und Erzengel Michael (Andreas Schwarz).

"Wir haben nicht nur erfahrene Schauspieler und Musiker dabei, sondern die Engel werden von Kindern verkörpert", sagt Schranner. Regisseurin Steffi Baier möchte gemeinsam mit dem Ensemble das Stück ergründen, sagte sie, denn jeder Regisseur mache es ein wenig anders. Der Brandner Kaspar spreche jeden an, denn es gehe ja um das Sterben und es stecke sehr viel Weisheit darin, beschrieb Baier. Sie freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Ensemble und komme nun regelmäßig von ihrem Wohnort am Tegernsee nach Nandlstadt. Zum Glück sehe man auch von hier aus die Berge, die sie sonst sehr vermissen würde.

Die Proben beginnen im Januar 2020, 14 Vorstellungen sind geplant. In die Hopfenhalle, die die Gemeinde kostenlos zur Verfügung stellt, passen rund 400 Zuschauer, der Ticketverkauf wird in bewährter Weise nur online laufen, informierte Schranner.

© SZ vom 13.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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