Moosburgs neuer Bauamtsleiter:Ein Eigengewächs

Neuer Bauamtsleiter

Herr der Pläne: Der bisherige Stellvertreter Herbert Held übernimmt am 1. April die Leitung des Moosburger Bauamts von Florian Ernst.

(Foto: Lukas Barth)

Herbert Held muss sich als neuer Moosburger Bauamtsleiter nicht lange in die Materie einarbeiten. Auf dem Stellvertreterposten in dieser Behörde hat er bereits ausreichend Erfahrung gesammelt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Als Bürgermeisterin Anita Meinelt ihrem Mitarbeiter Herbert Held im Rathaus das erste Mal ein bedeutendes "Ja" entlockte, ging noch alles reibungslos. "Das war meine erste Hochzeit im Haus", erinnert sich Meinelt, die Held und dessen Ehefrau kurz nach ihrem Amtsantritt traute. Beim nächsten, sehr bedeutenden Ja-Wort, diesmal ging es um das Berufliche, zögerte Herbert Held aber zunächst noch. Als im Sommer 2015 ein Nachfolger für den scheidenden Bauamtsleiter Reinhard Dick gesucht wurde, bewarb sich dessen Stellvertreter Held auf die interne Stellenausschreibung nicht. Und nun macht er es doch. Am Mittwoch stellte die Bürgermeisterin ihn als Nachfolger von Florian Ernst vor, der nach eineinhalb Jahren an der Spitze des Moosburger Bauamts zum 1. April nach Ingolstadt wechselt.

Als nun bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ein neuer Bauamtsleiter gesucht wurde, sprach die Bürgermeisterin Held direkt auf die Stelle an und hatte mit ihrem Werben Erfolg. Sie sei "sehr, sehr froh, dass er diese Aufgabe übernimmt", sagte Anita Meinelt am Mitwoch: "So haben wir einen reibungslosen Übergang, weil er sich nicht erst in die Projekt der Stadt einarbeiten muss, er hat sie ja alle bisher schon begleitet."

Der gebürtige Moosburger Held machte an der Technischen Universität München seinen Abschluss als Bauingenieur. Anschließend arbeitete er zehn Jahre lang als Statiker in verschiedenen Büros, ehe er im Dezember 1997 ins Moosburger Rathaus wechselte und sich als stellvertretender Bauamtsleiter zu einer festen Größe in der Verwaltung entwickelte. Nun steht der heute 53-Jährige erstmals in der ersten Reihe. "Jetzt bin ich der Verantwortliche und muss für alles gerade stehen", sagt er, "aber ansonsten wird sich mein bisheriges Tätigkeitsfeld nicht großartig verändern". Er wird weiterhin Bauanträge bearbeiten und Ansprechpartner für die Bürger bleiben, auch wenn er sich jetzt verstärkt um Verwaltungsangelegenheiten kümmern muss "und ich mich erst mal auf die städtischen Sachen wie das Baugebiet Amperauen und die Plan-Umgestaltung konzentrieren werde".

Helds bisheriger Posten als stellvertretender Bauamtsleiter soll intern nachbesetzt werden. Thomas Graßl, der im Moosburger Rathaus seine Ausbildung gemacht hat, dort seit September 2010 beschäftigt ist und derzeit in der Gebührenstelle arbeitet, soll nach und nach diese Aufgabe übernehmen. "Die Gebührenstelle gehört eh zum Bauamt dazu, das ist bei uns dieselbe Abteilung", sagte die Bürgermeisterin. Auch Graßl kenne also bereits die Moosburger Verwaltung und müsse nicht komplett neu eingearbeitet werden, betont Meinelt, die sich freut, "dass wir so zusagen unseren eigenen Gewächse hier im Haus behalten". Bis der neue Mann im Bauamt sich voll auf diese Aufgabe konzentrieren kann, wird allerdings noch ein bisschen Zeit vergehen. In der Gebührenstelle soll ein Auszubildender, der im Sommer seinen Abschluss macht, die Lücke schließen, die Graßl dort hinterlässt. Bis dahin müsse Letzterer "noch ein bisschen zweigleisig fahren, auch wenn er seine neue Stelle dann schon offiziell antritt".

Herbert Held hat seinen neuen Posten in gewisser Weise schon angetreten. Ende Februar nahm er für die Stadt bereits an einem Treffen kommunaler Bauamtsleiter teil. Sein Arbeitspensum, davon ist Held überzeugt, werde sich demnächst wohl schon erhöhen, etwa durch zusätzliche Aufgaben wie Bauleitplanungen oder mehr abendliche Sitzungen. Die eine oder andere Veränderung bringt der neue Posten also schon mit sich. Aber sein angestammtes, geräumiges Büro, das werde er nicht verlassen, betont der neue Bauamtsleiter. Verständlich, schließlich hat er dort bereits sein Revier markiert und dem Kollegen nebenan, einem Löwen-Fan, deutlich gemacht, wo die Grenzen sind. Über Helds Schreibtisch hängt ein Schild mit Bayern-Vereinswappen und der Aufschrift. "Hier regiert der FCB."

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