Moosburger Angler:Sorge um die Fischwelt

Anglerverein Moosburg wendet sich gegen die weitere Einleitung von radioaktivem Abwasser in die Isar durch die TUM

Das Jahr 2018 war für den Anglerverein Moosburg (AVM) geprägt vom Kampf gegen einen möglichen Nationalpark Isarauen, der dem gemeinsamen Hobby den Garaus gemacht hätte. Der Widerstand war erfolgreich, der Nationalpark kommt nicht. Doch in Sorge um die Wasserqualität seines Fischgewässers Isar wendet sich der AVM nun gegen eine Verlängerung der Einleitung radioaktiver Abwässer der TUM bei Garching. Der langjährige Vorsitzende Wolfgang Tschorn ließ bei der Jahreshauptversammlung in der Schäfflerhalle ein Einwendungsschreiben herumgehen, das im wesentlichen mit den Forderungen des Grünen-Abgeordneten Johannes Becher identisch ist.

Was aus dem größten stehenden Gewässer des Anglervereins, dem Aquapark, wird, steht noch in den Sternen. Eine Verlängerung des Pachtvertrags für das meist befischte Gewässer des AVM ist auch nach Jahren der Bemühungen nicht in Sicht. Viel Geld hätten die neuen Eigentümer in das Gelände investiert, und nun scheinen die hochtrabenden Pläne mit Wasserskianlage und Hotel nicht voran zu kommen, wie der Vorsitzende Michael Hartl sagte. Für den AVM stehe dabei auch viel auf dem Spiel. Mit der Anpachtung des dem Aquapark benachbarten RSK-Weihers sei teilweise Ersatz gelungen, gleichwohl zu einem stolzen Preis. Um diese Pacht zu refinanzieren, könne und müsse der Verein nun auch wieder neue Mitglieder zulassen. Die Mitgliedsbeiträge betrugen im Jahr 2018 immerhin knapp 101 000 Euro.

Dem mit seiner Führungsmannschaft einstimmig wiedergewählten Vorsitzenden Hartl liegt derzeit noch ein weiteres Thema schwer im Magen: Das in Bayern eigentlich gesetzlich verbotene "Catch & Release", bei dem der Angler vereinfacht ausgedrückt nicht mehr angelt, um Beute zu machen, sondern zum Vergnügen. Gefangene Fische werden sofort wieder ins Wasser zurück gesetzt. Für die Fische, die mit dem Leben davonkommen, ist das allerdings kein Vergnügen. Schmerzen, Leid, Tierquälerei bedeute dieses Verfahren, kritisierte Hartl und stellte klar, dass diese Art des Fischens vereinsschädigend sei und hart bestraft werde. Das Zurücksetzen gefangener Fische unterliege Vorschriften und Regeln. Bestimmte Fischarten dürften zwar zur Erreichung eines Hegeziels zurück gesetzt werden, dieses Artenhilfsprogramm gelte aber nicht für in der Isar vorkommende Fischarten.

Gewässerwart Werner Schmidt ging detailliert auf Fangergebnisse ein. 19,6 Fische hat jeder Jahreskarteninhaber 2018 im Durchschnitt gefangen. 278 Angelkarten waren ausgegeben, 5448 Fische insgesamt gingen an den Haken. Karl-Heinz Seeberger wurde für seine außergewöhnlichen Verdienste um den Verein geehrt. Er war seit 2010 in der Jugendarbeit tätig und ist heute Ausbilder bei den Fischerkursen und Gewässerschutzbeauftragter. Wally Schönauer bekleidet seit neun Jahren den Posten des Kassiers und ist für mehr als 100 000 Euro Einnahmen und Ausgaben zuständig. Peter Postrudznik hat als neuer Webmaster dem Internet-Auftritt ein neues Gesicht gegeben.

Das Ergebnis der Neuwahlen: Vorsitzender Michael Hartl, 2. Vorsitzender Eduard Fischler, Schriftführer Bernhard Ritzer, Kassierin Walburga Schönauer, 1. Gewässerwart Werner Schmidt, Gewässerschutzbeauftragter Peter Mayer, Jugendwart Andreas Schmidt, 2. Gewässerwart Malcolm Turnball, 2. Gewässerschutzbeauftragter Lothar Bigenski.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: