Erwachsenenbildung:Wieder Fahrt aufgenommen

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Lesungen, Konzerte, Ausstellungen - in der Aula im Haus der Bildung ist auch im Jubiläumsjahr Raum für die verschiedensten Angebote der VHS. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Moosburger Volkshochschule, die seit vergangenem Jahr von einem neuen Vorstandsteam geführt wird, hat 2023 mit ihren Kursen schon fast das Vor-Corona-Niveau erreicht. Ein großer Zuwachs ist bei Deutsch- und Integrationskursen zu verzeichnen.

Von Alexander Kappen, Moosburg

In der Moosburger Volkshochschule haben sie allen Grund zur Freude. Nicht nur, dass die VHS heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Was die Veranstaltungen und Kurse angeht, bewege man sich schon wieder in Richtung „vor Corona“, sagte Geschäftsführerin Gerda Fischer am Mittwochabend in der Jahreshauptversammlung: „Wir sind schon sehr nah dran, haben den Knick überwunden und wieder Fahrt aufgenommen.“ Auch der VHS-Vorsitzende Erwin Weber lobte die gute Arbeit „von unseren Mitarbeiterinnen, unserem Team“. Dadurch könne man „nach der Pandemie wieder so hervorragende Zahlen präsentieren“.

Die Zahl der Veranstaltungen lag 2023 bei 525. Im Jahr 2019, dem letzten vor der Pandemie, waren es 693. Im vergangenen Jahr wurden 6071 Teilnehmer gezählt (2019: 8815). Insgesamt 6899 Doppelstunden (8328) wurden 2023 abgehalten, die Teilnehmer-Doppelstunden betrugen 76 232 (84 422). In der Volkshochschule Zolling, die wie Au und Nandlstadt (im Zweckverband) zur VHS Moosburg gehört, ist die Diskrepanz zwischen der Vor- und der Nach-Pandemie-Zeit noch etwas größer: 8408 Teilnehmer-Doppelstunden im Jahr 2023 stehen 13 749 aus dem Jahr 2019 gegenüber. In Nandlstadt lagen sie 2023 bei 5297 (6677). In Au waren es 2023 insgesamt 1482 Teilnehmer-Doppelstunden, hier liegt allerdings nur die Vergleichszahl aus dem nicht aussagekräftigen Pandemie-Jahr 2020 (464) vor.

Bei den Finanzen hat die Moosburger VHS ebenfalls „den Knick überwunden“ und ist „aus den roten Zahlen wieder raus“, berichtete Schatzmeisterin Barbara Bucksch. Nach einem Minus in den Jahren 2021 und 2022 verbuchte man 2023 ein Ergebnis von gut 62 000 Euro und lag damit sogar über dem Resultat von 2019. Die größten Einnahmeposten waren die Teilnehmergebühren von rund 432 000 Euro sowie die Zuschüsse des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) mit knapp 403 000 Euro. Revisor Philipp Fincke attestierte eine einwandfreie Kassenführung. Er und sein Kollege Manfred Tristl „haben wirklich gesucht, aber wir haben nichts gefunden“.

Die Zuschüsse für Deutsch- und Integrationskurse sind an Auflagen geknüpft

Das Bamf zahlt der VHS Zuschüsse für die Deutsch- und Integrationskurse, deren Zahl zuletzt deutlich zugenommen und personelle Konsequenzen nach sich gezogen hat. Das Bundesamt knüpfe seine Zuschüsse an zahlreiche Auflagen und Dokumentationspflichten. „Das bindet natürlich unglaublich viele zeitliche Ressourcen“, erläuterte Vorsitzender Erwin Weber. Daher habe man 2023 mit Angelika Sagerer und Sevil Aydemir zwei neue Verwaltungsmitarbeiterinnen speziell für diesen Bereich eingestellt. Im Fachbereich Deutsch und Integration „erfüllen wir eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, betonte die stellvertretende Geschäftsführerin und Fachbereichsleiterin Zeljka Plazibat Tomic. Aber „wir arbeiten mit Honorarkräften und haben leider momentan einen Lehrkräftemangel“.

Während das laufende Jahr ganz im Zeichen der 50-Jahr-Feierlichkeiten steht, die in einem Festabend am 17. Oktober ihren Höhepunkt finden werden, wurden 2023 einige Weichen gestellt. Im Mai wurde das neue Vorstandsteam mit Erwin Weber, seiner Stellvertreterin Barbara Birnkammer, Schatzmeisterin Barbara Bucksch und Schriftführerin Annette Heinz ins Amt gewählt. Der Vorsitzende lobte „die wirklich gute Zusammenarbeit“ im Vorstandsteam und berichtete von „durchaus weitreichenden Maßnahmen“, die man beschlossen habe. Dazu zählten die Umgestaltung des Verwaltungstrakts, die Einstellung der genannten Verwaltungskräfte, die Einsetzung eines Arbeitskreises für die 50-Jahr-Feier, die Einstellung einer Aushilfskraft, ein neues Logo und ein neuer VHS-Kino-Werbespot sowie die Umstrukturierung und die geplante Neueinstellung einer Fachbereichsleitung für das Gebiet „Fremdsprachen und Beruf“.

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