Ausstellung in der Moosburger VHS:Die Gezeichneten

Ausstellung in der Moosburger VHS: Auch dieses Werk von Georg Hummitzsch, das einen französischen Kolonialsoldaten zeigt, ist in der Ausstellung "Die Gezeichneten" zu sehen.

Auch dieses Werk von Georg Hummitzsch, das einen französischen Kolonialsoldaten zeigt, ist in der Ausstellung "Die Gezeichneten" zu sehen.

(Foto: Stalag-Verein/oh)

Der dritte Teil der Reihe "Überlebenskunst" widmet sich Porträts, die im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag VII A und späteren Internment Camp No 6 entstanden sind.

Der dritte Teil der Ausstellungsreihe "Überlebenskunst" über Kunst im ehemaligen Moosburger Kriegsgefangenenlager Stalag VII A und im Internment Camp No 6 widmet sich dem Bereich Porträts. Unter dem Titel "Die Gezeichneten - Gesichter des Lagers" ist in der Volkshochschule in Moosburg von Freitag, 27. Mai, bis Pfingstmontag, 6. Juni, "die wohl größte Annäherung an die Persönlichkeiten einzelner Kriegsgefangenen" zu sehen, wie der Stalag-Verein in seiner Ankündigung schreibt.

Etwa 180 Kunstwerke sind im Stalag und dem späteren Internierungslager in den Jahren 1939 bis 1948 in Gefangenschaft entstanden. Die Originale werden in der vierteiligen Ausstellungsreihe erstmalig öffentlich gezeigt. Nach zwei erfolgreichen Präsentationen folgt nun der dritte Teil. Der Abschluss ist dann im Herbst geplant.

In der Ausstellung "Die Gezeichneten" könne der Betrachter unmittelbar vor die einzelnen Kriegsgefangenen treten und sich fragen: "Welche Menschen von damals kann die Kunst heute noch sichtbar machen, und warum war gerade das Porträt in den Lagern so wichtig?" Nicht immer lägen die Antworten auf der Hand, heißt es in der Ankündigung weiter: "So mag überraschen, welch große Anzahl von Bildnissen farbiger Soldaten bislang im Archiv der Stadt Moosburg geschlummert hat."

Beschäftigte des Stalag VII A ließen sich gerne zeichnen

Daneben existierten, unter anderem im Moosburger Heimatmuseum, aber auch "Porträts der Deutschen". Es sei offenbar so, dass sich manche der im Stalag VII A Beschäftigten gerne mit einer Zeichnung, besser noch einem Gemälde in Öl, verewigen ließen. "Was für Kriegsgefangene eine Art Selbstbestätigung in Zeiten von Krieg und Gefangenschaft sein mochte, war für die deutschen Modelle zumindest in einigen Fällen Repräsentation und Inszenierung von Männlichkeit", schreibt der Stalag-Verein.

Kunstwerke französischer Künstler sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie Zeichnungen des später in Moosburg renommierten Künstlers und Gründers einer Malschule, Georg Hummitzsch, zudem auch solche des polnischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiters Wladyslaw Miller. In der Vernissage zur Ausstellung am Freitag, 27. Mai, um 19 Uhr in der Aula der VHS werden unter anderem diese beiden Künstler in Kurzvorträgen genauer vorgestellt. Das Ausstellungsteam Wilhelm Ellböck, Christine Fößmeier, Karl Rausch und Günther Strehle lädt dazu alle Interessierten ein. Weitere Informationen über das Projekt gibt es auf der Website des Veranstalters: www.stalag-moosburg.de/kunst.

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