Städtische Veranstaltungsgebäude in Moosburg:Erste Erhöhung nach 20 Jahren

Städtische Veranstaltungsgebäude in Moosburg: Wenn in der Moosburger Stadthalle nicht, wie hier, der Stadtrat tagt, wird sie für Veranstaltungen aller Art vermietet. Die Gebühren für die Nutzung werden nun erhöht.

Wenn in der Moosburger Stadthalle nicht, wie hier, der Stadtrat tagt, wird sie für Veranstaltungen aller Art vermietet. Die Gebühren für die Nutzung werden nun erhöht.

(Foto: Marco Einfeldt)

Aufgrund rasant gestiegener Energiepreise und der Verpflichtung, künftig Mehrwertsteuer abzuführen, hebt der Moosburger Stadtrat die Gebühren für Stadthalle, Schäfflerhalle und Zehentstadel an.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die rasant gestiegenen Energiekosten - aber nicht nur die - haben dem Stadtrat kaum eine andere Wahl gelassen. Das Gremium beschloss in seiner Sitzung am Montagabend, die Gebühren für seine Veranstaltungshallen kommendes Jahr stufenweise zu erhöhen. Teilweise steigen die Preise um mehrere 100 Euro. Hintergrund der Erhöhung ist aber auch, dass die Stadt von Januar an verpflichtet ist, bei der Vermietung der Hallen - konkret geht es um die Stadthalle, die Schäfflerhalle und den Zehentstadel - 19 Prozent Mehrwertsteuer zu verlangen. "Wenn wir es bei den alten Preisen belassen, haben wir von nächstem Jahr an 19 Prozent Einbußen", verdeutlichte Bürgermeister Josef Dollinger (FW).

Die Erhöhung war bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr sowie in einer Fraktionsvorsitzenden-Besprechung angeregt worden - auch deshalb, weil die Gebühren zuletzt vor 20 Jahren angepasst worden waren. Eine ähnliche Situation habe man in Moosburg schon bei anderen kommunalen Einrichtungen erlebt, erinnerte Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne). "Wir müssen aufpassen, dass wir mit der nächsten Anpassung nicht wieder 20 Jahre warten", mahnte er. Deshalb müsse man regelmäßig alle paar Jahre prüfen, ob eine neuerliche Erhöhung nötig sei, um die Preise in kleineren Schritten zu steigern.

Städtische Veranstaltungsgebäude in Moosburg: Teurer wird künftig auch die Nutzung der etwas kleineren Schäfflerhalle am Viehmarktplatz.

Teurer wird künftig auch die Nutzung der etwas kleineren Schäfflerhalle am Viehmarktplatz.

(Foto: Marco Einfeldt)

Insgesamt seien die städtische Hallen natürlich immer ein Draufzahlgeschäft, so Bürgermeister Dollinger. Bei der Stadthalle schieße die Stadt knapp 400.000 im Jahr zu, bei der Schäfflerhalle rund 200.000 Euro. "Auch wenn wir die Gebühren erhöhen, wird es immer noch ein großes Zuschuss-Geschäft für uns bleiben, das ist bei kommunalen Einrichtungen eben so", meinte Dollinger, "aber wir müssen schauen, dass wir das Defizit durch eine Gebührenerhöhung wenigstens ein bisschen verringern können". Die Gebühren sollen nicht auf einen Schlag auf den beschlossenen Endbetrag erhöht werden. Zum 1. Januar soll übergangsweise erst mal die gesetzliche Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf die bisherigen Preise draufgeschlagen werden. Es gibt für die ersten Monate des Jahres nämlich noch feste Zusagen für Veranstaltungen, auch was die Gebühren betrifft. Am ersten April treten dann aber endgültig die neuen Tarife in Kraft.

So müssen private Nutzer für Veranstaltungen oder Versammlungen in der Stadthalle künftig 1200 statt 1000 Euro hinlegen, in der Schäfflerhalle sind es dann 800 statt 600 Euro. Private Veranstaltungen und Feiern mit Eintritt und Verkauf und/oder Bewirtung kosten in der Stadthalle künftig 1800 statt 1100 Euro und in der Schäfflerhalle 1100 statt 800 Euro. Im Zehentstadel zahlen Privatnutzer künftig 200 statt 100 Euro.

Den Vereinen kommt der Stadtrat mit den Preisen ein wenig entgegen

Bei den örtlichen Vereinen warben etwa CSU-Sprecher Rudolf Heinz und Philipp Fincke (FDP) dafür, diese nicht übermäßig zu belasten. Beim Zehentstadel bleibt es hier bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Anhebung von 100 auf 120 Euro. Aber Vereinsveranstaltungen und -feiern mit Eintritt, Verkauf und Bewirtung samt Auf- und Abbautagen werden nicht ganz so teuer, wie zunächst vorgeschlagen. So zahlen Vereine in der Stadthalle statt wie bisher 420 künftig 550 Euro, der ursprüngliche Beschlussvorschlag waren 600 Euro. In der Schäfflerhalle müssen sie künftig 400 statt 210 Euro zahlen, vorgeschlagen waren hier 450 Euro.

Etwas runter von den vorgeschlagenen Tarifen ging man auch für die Aufbautage. Die kosten Vereine in der Stadthalle nun 150 statt vorher 55 Euro und in der Schäfflerhalle 100 statt 55 Euro. Dieselben Preise gelten für die Abbautage, die bislang kostenfrei waren. Mit den Gebühren am Abbautag will die Verwaltung ein wenig an die Disziplin der Vereine appellieren. Der eine oder andere habe sich bisher schon auch mal zwei oder drei Tage Zeit gelassen, so der Bürgermeister. Vermeide man das, habe man "mehr Möglichkeiten, die Halle anderweitig zu nutzen".

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