Jahresrechnung der Stadt Moosburg gebilligt:Nur beim Eisstadion hakt es

Jahresrechnung der Stadt Moosburg gebilligt: Philipp Fincke schlug vor, die Vereinbarungen mit beiden Vereinen über die Finanzierung des Eisstadions juristisch prüfen zu lassen.

Philipp Fincke schlug vor, die Vereinbarungen mit beiden Vereinen über die Finanzierung des Eisstadions juristisch prüfen zu lassen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats hat an den Zahlen für das Jahr 2020 kaum was auszusetzen. Beim Betrieb des Eisstadions sollen die Vereinbarungen mit den beiden Eishockeyvereinen EVM und EVA jedoch überarbeitet werden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Eigentlich waren sie alle sehr zufrieden. Der Zweite Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses (RPA) des Moosburger Stadtrats, der der Verwaltung dafür dankte, dass sie stets alle angeforderten Unterlagen zuverlässig heran geschafft habe. Der Bürgermeister, der wiederum dem Rechnungsprüfungsausschuss für seine "qualitativ hochwertige Arbeit" dankte und auch den früheren Vorsitzenden des RPA nicht vergaß, der in der vorherigen Amtszeit einen großen Rückstand an Prüfberichten aus der Vergangenheit mit seinem Team aufgearbeitet hat, so dass man jetzt wieder nahezu auf dem aktuellen Stand ist. Letztgenannter, namentlich Johannes Becher (Grüne), war es dann aber, der in der jüngsten Stadtratssitzung doch noch etwas Wasser in den Wein gießen musste.

Er wollte kritische Anmerkungen des Ausschusses genauer beleuchtet haben, die im Vortrag von Reinhard Lauterbach (FW), der als Stellvertreter des nicht anwesenden Ausschussvorsitzenden Gerd Beubl (SPD) im Stadtrat sprach, nicht vorkamen. Im Prüfungsbericht selbst, der den Stadträten schriftlich vorlag, aber nicht in den Presse-Sitzungsunterlagen enthalten war, sei die Kritik in Bezug auf das Eisstadion nämlich teils sehr deutlich ausgefallen, berichtete Becher. Lauterbach sagte in seinem mündlichen Vortrag, dass die öffentliche Nutzung der Eishalle durch Schulen und Publikumslauf überwiege, "das Stadion wird sehr gut angenommen". Becher interessierte sich jedoch eher dafür, "dass der EV Moosburg beim Personal wohl gewissen Vereinbarungen nicht nachkommt", etwa bei den Meldungen für die Berufsgenossenschaft. "Die Vereinbarungen zwischen dem EVM und der Stadt ist offenbar verbesserungswürdig", meinte Becher.

Alle Unterlagen sind inzwischen vorgelegt worden

Lauterbach versicherte, die EVM-Kassiererin habe "die Unterlagen zu den Sozialversicherungen eingereicht, das ist erledigt". Bürgermeister Josef Dollinger (FW) begründete gewisse Verzögerungen auch damit, "dass es in der Vorstandschaft des Vereins einen Wechsel gegeben hat, aber die neue Vorstandschaft ist jetzt sehr bemüht, alle Unterlagen beizubringen". Allerdings meinte auch er: "Wir werden die Vereinbarungen mit dem EVM zur neuen Saison dann überarbeiten müssen."

Philipp Fincke, selbst Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses, konnte dem nur beipflichten und bezog neben dem EV Moosburg auch den EV Aich, den anderen Eishockeyverein aus dem Stadtgebiet, mit ein. "Wir haben einfach das Gefühl, dass die Finanzierung über die Vereinbarungen mit beiden Vereinen möglicherweise juristisch nicht hieb- und stichfest ist", sagte Fincke. Er schlug deshalb vor, eine juristische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Abgesehen vom Thema Eisstadion "sind die Anmerkungen des Prüfungsausschuss sehr gering ausgefallen", freute sich der Bürgermeister, "das ist sehr beruhigend". Die Arbeit des Ausschusses sei in jedem Fall sehr wichtig, "damit man sieht, dass wir nicht gravierend was falsch machen". Der Stadtrat stellte folgerichtig einstimmig die Jahresrechnung fest und erteilte dafür ebenso ohne Gegenstimme die Entlastung.

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