Nach Monaten und Jahren der Verzögerung wird das Moosburger Hallenbad nun doch früher eröffnet als gedacht. Gut, es handelt sich genau genommen nur um einen Tag. Statt am 18. Dezember, wie bisher von Bürgermeister Josef Dollinger (FW) geplant, soll es nun schon „am 17.12. um 17.12 Uhr“ losgehen, wie er in der jüngsten Stadtratssitzung verkündete. Ein weiteres „Zuckerl“ gibt es zur Eröffnung allerdings nicht.
Freien Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre während der gesamten Weihnachtsferien, so wie Sportreferentin Verena Beibl (Grüne), Jugendbeauftragter Julian Grübl, Benedict Gruber, Michael Hobmaier (alle Fresh), Alexander Strobl (Linke) und das Jugendparlament es beantragt hatten, wird es nicht geben. Der Antrag wurde aber nicht komplett abgelehnt, sondern auf Antrag von Bürgermeister Josef Dollinger (FW) in den Januar vertagt, um dann möglicherweise in den Faschings- oder Osterferien freien Eintritt zu gewähren. Die Idee an sich fanden nämlich viele Stadtratsmitglieder gut, nur eben nicht den beantragten Zeitpunkt.
Beibl und ihre Mitstreiter wollten nach dem langen Warten auf das neue Hallenbad dieses mit der Aktion zum Einstand bewerben. Nach Ansicht der Verwaltung ist das – eben weil alle so lange darauf gewartet haben – nicht nötig. Es seien „keine zusätzlichen Werbe- oder Vermarktungsmaßnahmen erforderlich, sondern viele Bürgerinnen und Bürger werden aus Neugierde und mit viel Freude das neue Hallenbad besuchen“, hieß es dazu in der Beschlussvorlage.
Vielmehr sei eine solche Aktion zum jetzigen Zeitpunkt „absolut kontraproduktiv“, sagte der Bürgermeister. „Wir dürfen nur maximal 100 Leute reinlassen, wenn 30 Familien kommen, dann ist schon Schicht im Schacht“, so Dollinger weiter: „Und wenn dann die Leute draußen bis zur Kanalbrücke anstehen, ist das auch nicht so gut.“ Im Rathaus hat man die Befürchtung, dass das neue Hallenbad bei freiem Eintritt „überrannt wird“. Auch im Namen des Personals, das sich erst mal an die Abläufe gewöhnen muss, bat die Geschäftsleiterin der Verwaltung, Evelyn Stadler, darum, „das erst mal in Ruhe anlaufen zu lassen“.
Die Antragsteller bleiben trotz Gegenwinds aus dem Gremium bei ihrem Standpunkt
Die Sportreferentin beharrte jedoch auf ihrem Standpunkt. Mit dem freien Eintritt in den Weihnachtsferien könne man einerseits einkommensschwächeren Familien „soziale Teilhabe“ ermöglichen. Zudem sei es „bestes Marketing für unser Hallenbad, auch wenn es vielleicht ein bisschen Chaos gibt. Das werden zwei anstrengende Wochen, aber wir haben gutes Personal“. Beibl meinte, man müsse „von Anfang an konsumstarke Kunden wie die Familien“ umwerben. „Ein volles Haus ist mein Wunsch“, sagte sie und fand Gefallen an der Vorstellung, „dass in der Zeitung steht, dass da lange Warteschlangen sind, weil das Bad voll ist“. Alexander Strobl kann zwar die Bedenken der Verwaltung verstehen, „aber mir ist lieber, wir werden überrannt als wenn das Bad leersteht“.
Georg Hadersdorfer (CSU) hielt entgegen: „Es schaut nicht gut aus, wenn man erst Werbung macht und dann lässt man einen Großteil der Leute nicht rein.“ Für die künftige Akzeptanz des Bades könne sich das als Nachteil erweisen. Das sei „kontraproduktiv“, meinte auch FW-Sprecher Reinhard Lauterbach. Er fragte nach einer Möglichkeit, online anzuzeigen, wie viele Menschen sich gerade im Bad befinden, „nicht, dass die Leute hinfahren und dann kommen sie nicht rein“. Die Geschäftsleiterin hat diesbezüglich bereits eine Anfrage gestellt, wartet aber noch auf Antwort.