Ersatz für gestohlenen Rasenmäher des FC Moosburg:Ausnahme von den Förderrichtlinien

Dreiste Diebe haben Anfang September einen Traktor zum Mähen der Fußballfelder des FCM geklaut. Der Stadtrat gewährt für eine Neuanschaffung nun 21.250 Euro als Zuschuss, obwohl das laut Reglement deutlich über die eigentlich vorgesehene Höchstsumme hinaus geht. Im Blick steht bei der Entscheidung auch das große Engagement des Vereins im Nachwuchsbereich.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es ist ein ganz besonderer Kriminalfall, dem der Moosburger Stadtrat da nun schon seit einem Monat nachzuspüren versucht. Bereits vor vier Wochen stand ein Antrag des FC Moosburg auf der Tagesordnung, der um einen über die regulären Fördersätze hinausgehenden Zuschuss für einen neuen "Kommunaltraktor" zum Mähen seiner Fußballplätze gebeten hatte. Anfang September hatten unbekannte Diebe den alten Traktor im Wert von 36.000 Euro aus einer Garage auf dem Vereinsgelände geklaut. Diese war aufgrund eines defekten Schlosses nicht versperrt, deshalb zahlt die Versicherung nicht. Mitte Oktober hatte der Stadtrat das Thema vertagt.

Am Montag wurde die Angelegenheit nun ein weiteres Mal intensiv diskutiert. Es ging darum, wie es zu dem dreisten Diebstahl kommen konnte; um die Gleichbehandlung aller Vereine; und um die Gründe, warum man in diesem Fall eine Ausnahme von den Förderrichtlinien machen kann. Letztlich entschied das Gremium mit 12:9 Stimmen, von den gültigen Regelungen (33 Prozent Zuschuss, gewährt nur bis zu einem Anschaffungspreis von 15.000 Euro) abzuweichen und 50 Prozent der Gesamtkosten zu übernehmen.

Bei einem Angebotspreis von 42.500 Euro macht das 21.250 Euro. Die Verwaltung hatte, strikt den Richtlinien folgend, 4950 Euro als Zuschuss vorgeschlagen. "Aber es ist klar, dass wir hier politisch anders entscheiden können", sagte Bürgermeister Josef Dollinger (FW). Sein Vorschlag war, die Deckelung auf 15.000 Euro aufzuheben und 33 Prozent des gesamten Kaufpreises, also 14.025 Euro, zu zahlen. Vizebürgermeister Georg Hadersdorfer (CSU) wollte gar noch einen ebenfalls gestohlenen Aufsitzrasenmäher im Wert von 15.500 Euro in die Rechnung mit aufnehmen. In der Summe wären das dann rund 60.000 Euro gewesen, von denen die Stadt die Hälfte übernommen hätte. Dollinger betonte jedoch, dass der Antrag nur für den Traktor gestellt worden sei.

Das Gelände ist umzäunt - doch ein Tor war aufgrund eines früheren Unfalls offen

Wie die beiden Maschinen vom Gelände des FCM verschwunden sind, ist für manchen Stadtrat ein Rätsel. Der FCM-Vorsitzender Franz Riederer erläuterte in der Sitzung, es gebe es in der Umzäunung des Geländes ein Tor, dass man nicht zusperre, weil sich ein versehentlich eingesperrter Spieler einst beim Klettern über den Zaun schwer verletzt habe. Im der Umgebung seien zuletzt übrigens weitere Rasenmäher gestohlen worden, berichtete der Vorsitzende. Bei der Moosburger Polizei weiß man davon nichts. Zumindest für deren Inspektionsbereich sei nichts davon bekannt, hieß es am Dienstag auf Nachfrage der SZ.

Bürgermeister Dollinger meinte, im Fall des FCM sei es "schon ein Zufall", dass die Täter an die Schlüssel des Traktors gekommen seien und das unverschlossene Tor gekannt hätten. Aber man war sich einig, den Verein und seine vielen Kinder und Jugendlichen nicht im Regen stehen lassen zu dürfen. Die regulären knapp 5000 Euro Zuschuss seien hier zu wenig, meinte Sportreferentin Verena Kuch (Grüne). Man müsse eine Ausnahme machen, aber dabei auch die aktuellen Förderrichtlinien als Anhaltspunkt nehmen. Deshalb plädierte sie dafür, statt 50 Prozent nur 33 Prozent als Zuschuss anzusetzen. Die Mehrheit sah es anders.

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Der FC Moosburg beantragt einen über den regulären Fördersatz hinausgehenden Zuschuss für einen Rasenmähertraktor, weil der alte kürzlich geklaut worden ist. Der Stadtrat vertagt das Thema erst mal und fordert zusätzliche Informationen.

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