Moosburg:Sparkasse bleibt in besten Händen

Moosburg: Fritz Hecht hat nach insgesamt 48 Jahren bei der Moosburger Sparkasse den Vorstandsvorsitz an Manuela Radspieler übergeben.

Fritz Hecht hat nach insgesamt 48 Jahren bei der Moosburger Sparkasse den Vorstandsvorsitz an Manuela Radspieler übergeben.

(Foto: Marco Einfeldt)

Fritz Hecht verabschiedet sich in den Ruhestand. Manuela Radspieler übernimmt den Vorsitz im Vorstand

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es war ein bisschen wie die oft zitierte Geschichte "Vom Tellerwäscher zum Millionär". Gut, Teller hat Fritz Hecht in der Moosburger Sparkasse mutmaßlich nicht gewaschen. Aber er fing dort ganz unten an, als er im Jahr 1972 seine Ausbildung begann. 1993 rückte er dann in den Vorstand auf und war von 2004 an 16 Jahre lang dessen Vorsitzender. Seit 1. August ist er nun im Ruhestand. Als Vorstandsvorsitzende leitet seitdem Manuela Radspieler die Geschicke der Moosburger Sparkasse, deren Vorstand sie bereits seit April 2015 angehört. Am Montag wurde sie auf einer Pressekonferenz im Moosburger Feyerabendhaus vorgestellt, während Bürgermeister Josef Dollinger und Landrat Helmut Petz (beide FW) den bisherigen Vorsitzenden noch einmal öffentlich würdigten und verabschiedeten.

In Manuela Radspieler übernimmt bereits zum vierten Mal in Folge nach Alfred Thums, Kastulus Hagl und Hecht ein Eigengewächs den Vorsitz der Moosburger Sparkasse. Die neue Chefin, "ein niederbayerisches Gewächs", wie sie selbst sagt, begann ihre Karriere 1985 mit einer Ausbildung bei der Sparkasse Passau. 1995 wechselte sie zur Sparkasse Freyung-Grafenau, wo sie verschiedene Posten bekleidete, ehe sie stellvertretende Vorsitzende wurde.

Hecht lernte Radspieler im Jahr 2005 kennen und schätzen, denn nur ein Jahr später "ist es mir dann gelungen, sie für uns zu gewinnen und auch zu halten", berichtete er am Montag. Zunächst war sie in Moosburg Leiterin Vertrieb und stellvertretendes Vorstandsmitglied, ehe sie 2015 in den Vorstand aufrückte. Nun ist sie dessen Vorsitzende. Die frei werdenden Posten in der Führungsriege wurden ebenfalls intern besetzt. Das bisherige stellvertretende Vorstandsmitglied Manfred Cimander gehört nun dem Vorstand an. Franz Beer wurde zum stellvertretenden Vorstandsmitglied ernannt.

Hecht weiß die Moosburger Sparkasse bei Radspieler "in den besten Händen". Seine Nachfolgerin sei "eine echte Führungspersönlichkeit, die ihre Qualität und ihr Engagement täglich unter Beweis stellt". Auch der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Josef Dollinger ist "froh, dass wir weiterhin eine sehr qualifizierte Führung in der Sparkasse haben - der konservative und sehr sicherheitsgeprägte Stil von Fritz Hecht wird fortgesetzt". Verwaltungsratschef Helmut Petz schloss sich dieser Einschätzung an: "Die Ära Hecht geht zu Ende, aber der Stil Hecht wird fortgesetzt - ich habe ein gutes Gefühl."

Radspieler weiß, "dass es nicht die einfachste Zeit ist, um diese Aufgabe zu übernehmen". Ihre Sparkasse stehe vor großen Herausforderungen. "Nachdem der Zins praktisch abgeschafft wurde, wird das die betriebswirtschaftliche Situation der regionalen Sparkassen nicht verbessern", sagte sie, eine Verbesserung bei der Ertragslage sei über Jahre nicht zu erwarten. Man müsse auch die Kosten weiterhin im Blick behalten.

Die Sparkasse Moosburg werde diese Phase mit Niedrigzinsen und Corona überstehen, prophezeite Hecht, "wir haben auch 2008 überstanden, und damals hatten wir nicht so viel Eigenkapital wie jetzt". Mit einer Gesamtkapitalquote von rund 30 Prozent sei die Sparkasse Moosburg die eigenkapitalstärkste in Bayern, das sei Hechts Verdienst, lobte Radspieler. Zum "sehr guten Fundament" zählten auch die hervorragende Risikolage, der überdurchschnittliche Marktanteil im Kundengeschäft sowie die qualifizierten und engagierten Mitarbeiter. Auch Hecht, der von Dollinger und Petz in den höchsten Tönen gelobt wurde, hob die Leistung der Mitarbeiter hervor: "Ich hatte immer eine sehr gute Mannschaft."

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