Ausgezeichnetes Kino:„Wertvoller Beitrag zur Kulturszene“

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Seit mittlerweile 75 Jahren gibt es das Moosburger Rosenhof-Kino, das heuer erneut für sein gutes Programm ausgezeichnet worden ist. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Film-Fernseh-Fonds Bayern prämiert die Moosburger Rosenhof-Lichtspiele bei einem Festakt mit Staatskanzleichef Florian Herrmann erneut für ihr herausragendes Jahresprogramm.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Das Team der Moosburger Rosenhof-Lichtspiele hat in diesem Jahr gleich doppelten Grund zur Freude. Am 26. November feierte das Kino sein 75-jähriges Bestehen. Und quasi als Dreingabe wurde der bereits in der dritten Generation geführte Familienbetrieb jetzt abermals für sein Jahresprogramm prämiert. Der Film-Fernseh-Fonds Bayern (FFF) hat den Rosenhof „für ein abwechslungsreiches und qualitativ hochwertiges Filmangebot“ ausgezeichnet, wie es in einer Pressemitteilung des Kinos heißt.

„Der FFF Bayern unterstützt die Kinos jährlich mit Prämien für herausragende Filmprogramme des Vorjahres“, erläutert der FFF auf seiner Homepage. Heuer wurden 79 Kinos mit insgesamt 800 000 Euro prämiert, aufgeteilt in Kategorien von 7500, 10 000, 15 000 und 20 000 Euro. Die Preisverleihung fand vergangenen Donnerstag im Cinecittà-Multiplexkino in Nürnberg statt. Mit dabei war der bayerische Staatskanzleichef sowie Film- und Medienminister Florian Herrmann, der die Urkunden an die Preisträger überreichte.

Das Moosburger Kino ist vom Film-Förder-Fonds Bayern für sein Jahresprogramm 2024 ausgezeichnet worden. Der technische Betriebsleiter Kilian von Stackelberg (links) und Kino-Chefin Verena Dollinger erhalten die Urkunde von Staatsminister Florian Herrmann. (Foto: Uwe Niklas; privat)

Die Rosenhof-Lichtspiele in Moosburg seien „ein traditionsreiches Filmtheater“, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei, Florian Herrmann freue sich gemeinsam mit Kinobetreiberin Verena Dollinger über die erneute Auszeichnung. In den Jahren 2019 und 2023 hatte das Moosburger Kino ebenfalls eine Prämie für sein Jahresprogramm bekommen.

Verena Dollinger führt das Unternehmen bereits in der dritten Generation. Ihre Großeltern Marianne und Thomas Häring hatten das Kino zehn Jahre nach dessen Eröffnung übernommen. Im Jahr 2008 war für die beiden nach rund 50 Jahren Schluss. Die Eltern von Verena Dollinger, Beate Häring-Dollinger und Josef Dollinger, entschieden sich 2009, das Kino zu sanieren und weiterzuführen, ehe sie schließlich vor fünf Jahren das Zepter an die Tochter übergaben.

„Kinos wie die Rosenhof-Lichtspiele in Moosburg sind nicht nur kulturelle Begegnungsstätten mit einzigartigem Flair, sondern auch eine Bereicherung unserer kulturellen Vielfalt“, wird Florian Herrmann in der Mitteilung der Staatskanzlei zitiert. Besonders Programmkinos leisteten „einen wertvollen Beitrag zur Kulturszene, den andere nicht ersetzen können. Ich freue mich sehr, dass die Rosenhof-Lichtspiele in Moosburg auch in diesem Jahr wieder für ihr Programm ausgezeichnet wurden“.

Rosenhof-Betreiberin Verena Dollinger und ihr Team bestärkt das „in ihrer Mission, Filmkunst auf höchstem Niveau zu präsentieren und das Kinoerlebnis für alle Generationen zugänglich zu machen“, heißt es in der Mitteilung des Kinos. Der Rosenhof ist eines von mehreren bayerischen Lichtspielhäusern, in denen der Generationswechsel erfolgreich vollzogen wurde oder gerade wird.

Wie überall steht auch die Kinobranche vor einem Generationswechsel

„Es freut mich sehr, dass heute auch viele junge Kinomacherinnen und Kinomacher im Saal sind, die ein Kino übernommen haben“, sagte der stellvertretende FFF-Geschäftsführer Martin Hartung bei der Preisverleihung. „Denn wie überall steht auch die Kinobranche vor einem Generationswechsel. Gleichwohl ist es wunderbar, dass viele der ausgezeichneten Kinos eine so große und lange Tradition haben und seit Jahrzehnten von Ihnen und Ihren Familien und Teams geführt werden.“

„Wir sind stolz darauf, dass die Rosenhof-Lichtspiele seit über sieben Jahrzehnten ein fester Bestandteil der lokalen Kinokultur sind. Die Auszeichnung zeigt uns, dass unser Konzept, ein familiengeführtes Kino mit Charme und Herzblut zu betreiben, weiterhin geschätzt wird“, sagt Verena Dollinger. Mit einer klaren Vision und unter Bewahrung der Werte mache das Rosenhof-Team das traditionsreiche Kino „zu einem besonderen Ort für Filmliebhaber“, so Dollinger, die sich bei den treuen Gästen des Kinos genauso bedankt wie ihrem engagierten Team. Nicht zuletzt bei ihrer Mutter für die „fundierte Programmplanung“.

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