Moosburg:Barrierefreier Anbau für das Rathaus

Moosburg: Das leerstehende Wohn- und Geschäftshaus an der Herrnstraße 2 in Moosburg, das Huber-Haus, darf abgerissen werden, um das Rathaus zu erweitern.

Das leerstehende Wohn- und Geschäftshaus an der Herrnstraße 2 in Moosburg, das Huber-Haus, darf abgerissen werden, um das Rathaus zu erweitern.

(Foto: Johannes Simon)

Die Stadt braucht mehr Platz. Sie hat das marode "Huberhaus" gekauft und will es abreißen.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Seit vielen Jahren steht das Wohn- und Geschäftsgebäude an der Herrnstraße 2 leer. Mit den heruntergelassenen Rollläden und der arg in die Jahre gekommenen Fassade ist das "Huberhaus" alles andere als ein Schmuckstück. Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Die Stadt Moosburg hat das Gebäude, das direkt neben dem Rathaus steht, gekauft und will es abreißen, um an selber Stelle einen barrierefreien Neubau für die Verwaltung zu schaffen. Der Stadtrat votierte am Montagabend einstimmig für den Abbruch. Der Neubau muss laut Beschluss in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden erfolgen.

Das Landesamt für Denkmalpflege habe das Bestandsgebäude im vergangenen Oktober begutachtet und sei zu dem Schluss gekommen, "dass es kein Baudenkmal darstellt", berichtete Bürgermeister Josef Dollinger (FW) in der Sitzung. Laut Beschlussvorlage der Verwaltung gehört das Haus jedoch zum "Ensemble Stadtplatz". Dieses solle durch den Neubau natürlich nicht beeinträchtigt werden, sagte der Bürgermeister. Deshalb werden die Planungen auch in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolgen.

Für Michael Stanglmaier (Grüne) ist es ein Unding, dass das Rathaus nicht behindertengerecht ist

Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, ist die Stadt Moosburg dringend auf eine Erweiterung des Rathauses angewiesen, die Verwaltung habe einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Räumen. Aus Brandschutzgründen müsse zudem ein zweiter Fluchtweg für das Rathaus geschaffen werden. Nicht zuletzt könne "mit dem zusätzlichen Einbau eines Aufzugs die dringend notwendige Barrierefreiheit des Rathauses sichergestellt werden". Genannte Maßnahmen im Bestandsgebäude umzusetzen, ist laut Verwaltung keine Option: "Die vorhandenen Raumhöhen lassen eine zeitgerechte Nutzung für öffentliche Zwecke nicht zu." Zudem sei das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand, eine wirtschaftliche Lösung sei nicht darstellbar.

"Wir stimmen dem Antrag selbstverständlich zu", sagte CSU-Fraktionschef Rudolf Heinz, "es ist sinnvoll, hier mit einem Neubau zu reagieren". Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) sieht darin eine "Chance für die Entwicklung Moosburgs". Es sei "ein Unding, dass wir ein Gebäude wie das Moosburger Rathaus haben, das nicht behindertengerecht gestaltet werden kann".

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