Oft treffe es einen „völlig unvorbereitet“, sagte Vize-Landrätin Anita Meinelt. Und dann stellten sich drängende Fragen, etwa die nach der Finanzierung. Pflegebedürftigkeit sei eine „einschneidende Erfahrung“, betonte auch die Moosburger Senioren-Referentin Karin Linz. Umso mehr begrüße sie es, dass Hilfe suchende Menschen in solch einer schwierigen Situation nun auch in Moosburg „bestmöglich unterstützt werden“.
Die neue Außenstelle des Pflegestützpunkts des Landkreises Freising, die am Mittwoch in der Volkshochschule (VHS) offiziell eröffnet worden ist und einmal pro Monat besetzt sein wird, wolle „nah am Menschen sein und bürokratische Hürden abbauen“.
Seit dem 1. Oktober 2022 gibt es im Landkreis Freising einen Pflegestützpunkt. Träger sind die Kranken- und Pflegekassen, der Bezirk Oberbayern sowie der Landkreis selbst. Die Mitarbeiter des Stützpunkts informieren über sämtliche Themen der Pflege, Pflegebedürftigkeit und des Älterwerdens, über ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote. Zudem beraten sie zum Pflegegrad und zu möglichen Sozialleistungen.
Die Beratung erfolgt im persönlichen Gespräch am Stützpunkt im Landratsamt oder in den Außenstellen, per Telefon oder E-Mail. Auch Hausbesuche sind möglich, um die Hilfesuchenden im vertrauten Umfeld zu beraten. „Der Pflegestützpunkt bietet also das Rundum-sorglos-Paket“, sagte die Vize-Landrätin. Bislang hätten durch den Landkreis-Stützpunkt bereits 1400 Beratungen stattgefunden, berichtete Meinelt: „Das ist eine Menge, man sieht also, wie wichtig das ist.“
Der Beratungsraum im „Haus der Bildung“ der VHS am Stadtplatz 2 ist barrierefrei zu erreichen. Das Haus befinde sich in zentraler Lage und sei eine städtische Immobilie – also ideal für so einen Stützpunkt, meinte Senioren-Referentin Linz. Ihr Dank galt auch VHS-Geschäftsführerin Gerda Fischer und dem Vorstandsteam, die „eine unbürokratische Nutzung des Gebäudes ermöglicht haben“.

Der stellvertretende Bezirkstagspräsident Rainer Schneider betonte, dass die Beratung des Stützpunkts unabhängig und kostenfrei sei, „auch wenn es immer heißt: Guter Rat ist teuer“. Teuer könnten im Fall der Pflege jedoch die Folgen sein. 300 Millionen Euro im Jahr wende der Bezirk Oberbayern hierfür auf. Und wenn es so weitergehe, dann seien in fünf Jahren 95 Prozent der Pflegebedürftigen auf Sozialleistungen angewiesen, so Schneider. „Da braucht es umfassende Beratung, um in dieser Situation Sicherheit zu geben.“
Der Pflegestützpunkt biete „Beratung aus einer Hand, die unvoreingenommen alle Hilfemöglichkeiten darstellt, die es gibt“. Mit der neuen Außenstelle in Moosburg ist der Landkreis nun ganz gut abgedeckt. Damit, so Schneider, „runden wir das Angebot des Pflegestützpunkts im Landkreis ab“.
Die Moosburger Außenstelle des Pflegestützpunkts in der VHS, Stadtplatz 2, bietet jeden vierten Dienstag im Monat von 14 bis 16 Uhr ihre Sprechstunden an. Terminvereinbarungen sind unter den Telefonnummern 08161/600-61981, 08161/600-61982 und 08161/600-61983 sowie per Mail an pflegestuetzpunkt@kreis-fs.de möglich.