Moosburg:Weitere Stärkung des Radverkehrs

Lesezeit: 2 Min.

Eine Fahrradzone, wie hier im Moosburger Stadtgraben, soll nun auch im Bereich der Burgermühlstraße eingerichtet werden. (Foto: oh)

Der Bauausschuss des Moosburger Stadtrats stimmt der Ausweisung einer neuen Fahrradzone und einer Fahrradstraße zu. Zwei weitere werden jedoch abgelehnt, die Sorge vor negativen Auswirkungen ist zu groß.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der Ausbau des Radverkehrs in Moosburg kommt voran, wenn auch in kleinen Schritten. Die Stadt, die sich gemäß der entsprechenden Zertifizierung "fahrradfreundliche Kommune" nennen darf, bekommt nun eine neue Fahrradzone und eine Fahrradstraße. Zwei weitere, die von der Grünen-Fraktion im Stadtrat beantragt worden waren, lehnte der Bauausschuss allerdings ab.

Relativ unstrittig war der Antrag der Grünen und des SPD-Stadtrats Gerd Beubl, die Gärtnerstraße zwischen der Einmündung in die Landshuter Straße und dem Kreuzungsbereich Jägerstraße/Habichtweg als Fahrradstraße auszuweisen. Diese ist durch eine Brücke über die Staatsstraße 2350, den sogenannten "Katzenbuckel", in zwei Teile geteilt. Beide Abschnitte sind für den motorisierten Verkehr Sackgassen, da die Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist. Nach Einschätzung der Rathausverwaltung ist die Gärtnerstraße "ein wichtiger und stark genutzter Schulweg zum Schulzentrum Nord". Die Moosburger Polizei gab zum vorliegenden Antrag eine positive Stellungnahme ab.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Durch die Ausweisung als Fahrradstraße genießen Radler im genannten Abschnitt nun grundsätzlich Vorrang gegenüber dem motorisierten Verkehr und es gilt Tempo 30. Allerdings wird die Fahrradstraße für Kraftfahrzeuge mit einem "Anlieger frei"-Schild versehen. FW-Stadtrat Ludwig Kieninger konnte das dennoch nicht überzeugen. Er sei "kein Freund von Fahrradstraßen, da meinen die Radlfahrer nämlich, sie sind allein und nehmen gar keine Rücksicht mehr auf Autofahrer". Bürgermeister Josef Dollinger (FW) sagte: "Ein bisserl muss ich da schon zustimmen." Aber im vorliegenden Fall habe man eine positive Stellungnahme der Verwaltung und der Polizei, "also sehe ich keine Gründe dagegen".

Die gesamte Burgermühlstraße als Fahrradstraße auszuweisen, wie von den Grünen gewünscht, hielt man in der Verwaltung für keine gute Idee. Die Zufahrt von der Bonaustraße runter zur Anbindung an die Staatsstraße 2350 sei dann für die Allgemeinheit nicht mehr nutzbar, hieß es in der Beschlussvorlage. Auch "sollte die innerörtliche Freigabe einer Fahrradstraße für den Kraftfahrzeugverkehr nur abschnittsweise und nicht durchgängig erfolgen".

In der Reiteraustraße fürchtet der Bürgermeister um den Bestand des Bahnübergangs

Grünen-Fraktionssprecher Michael Stanglmaier argumentierte zwar, dass das anderenorts durchaus üblich sei, unterbreitete dann aber doch einen mehrheitsfähigen Kompromissvorschlag, der schließlich auch angenommen wurde. Demnach wird die Burgermühlstraße von der Landshuter Straße bis zur Zufahrt in die Staatsstraße 2350 zur Fahrradzone, die für den Anliegerverkehr frei ist. Damit ist auch klar, dass inklusive der Seitenstraßen wie bisher überall Tempo 30 gilt.

Mit dem Ansinnen, die gesamte Wasserwerkstraße zur Fahrradstraße zu machen, blitzten die Grünen ab. In der Verwaltung wies man darauf hin, dass Teile der Straße als Zufahrt zum Schwimmbad, Naturkindergarten und Sportpark genutzt werden. Man fürchtete eine Verlagerung des Verkehrs in die Kreuzstraße und Stadtbadstraße und somit in ein Wohngebiet. Auch die Reiteraustraße wird keine Fahrradstraße. Unter anderem führte der Bürgermeister hier die Pläne der Deutschen Bahn an, den Bahnübergang zu schließen: "Wenn wir die Bedeutung der Straße herabstufen, wird die Gefahr noch größer."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGeschichte
:Antisemitismus ist älter als der Nationalsozialismus

Seit 1871 gibt es belegbare Spuren jüdischer Gemeinschaften in Freising und Moosburg. Wie einst geachtete Mitglieder der Gesellschaft nach 1933 verfolgt, enteignet, misshandelt und vertrieben wurden.

Von Lena Meyer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: