Süddeutsche Zeitung

Moosburg:Neue Pläne für die Montessorischule

Der Montessoriverein plant jetzt mit einem Grundstück an der Westumfahrung. Am Montag ist die Sache im Stadtrat.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Seit genau fünf Jahren versucht der Moosburger Montessoriverein nun schon, eine Schule in der Stadt oder der näheren Umgebung anzusiedeln. Es gab diverse, teils vielversprechende Standorte, an denen die Umsetzung des Vorhabens dann doch jedes Mal scheiterte. "Aber jetzt sind wir besser aufgestellt denn je", meint Thomas Becker, der Vorsitzende des Vereins. Er ist guter Dinge, dass auf dem nun auserkorenen städtischen Grundstück an der Abzweigung von der Westumfahrung Richtung Feldkirchen mit Beginn des Schuljahres 2022/23 der Betrieb aufgenommen werden kann. "So, wie sich die Stadt Moosburg in Person von Bürgermeister Josef Dollinger ins Zeug legt, bin ich sehr zuversichtlich", sagt Becker.

Im Sommer 2019 hatte der Stadtrat trotz großer Bedenken der Regierung von Oberbayern beschlossen, einen Bebauungsplan für ein Areal in Oberreit aufzustellen, um die Montessorischule dort zu errichten. Vor rund zwei Wochen rückte man von diesem Vorhaben dann jedoch wieder ab, weil die bestehenden Probleme mit der Verkehrssituation kurzfristig nicht zu beheben waren. Für das Grundstück an der Westumfahrung dagegen, in der Nähe der Amper gelegen, gibt es jetzt offenbar nicht nur eine breite Zustimmung im Stadtrat, sondern auch der Kreistag wird diesmal wohl mitspielen, wie es aussieht.

Beim Grundstück an der Westumfahrung spielt diesmal wohl auch der Kreistag mit

Wie schon bei einem früher ins Auge gefassten Standort in Wang, müsste auch an der Straße Richtung Feldkirchen mit Zustimmung des Kreistags ein Teil aus dem Landschaftsschutzgebiet entnommen werden. Für Wang hatten die Kreistags-Grünen den entsprechenden Antrag "noch negativ beschieden, das war ein Tiefschlag für uns", blickt Becker zurück. Bei einem Ortstermin am neuen Standort hätten Moosburgs Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier und Stadtrat Johannes Becher, die beide auch im Kreistag sitzen, kürzlich jedoch signalisiert, dass es von ihrer Grünen-Fraktion diesmal keine Einwände gebe. "Das hängt sicher auch mit der Ausgleichsfläche zusammen, die dafür ausgewiesen werden soll", sagt der Vereinsvorsitzende. Für die 20 000 Quadratmeter, die für die Schule aus dem Landschaftsschutzgebiet entnommen werden müssten, sollen auf der anderen Amperseite 30 000 Quadratmeter neu dazugenommen werden.

"Der Förderer, der mit uns zusammen das Schulhaus bauen will, ist immer noch an Bord", berichtet Becker, und auch die Situation für den Bring- und Holverkehr sei an der Westumfahrung besser als seinerzeit an dem "an sich wunderschönen Standort in Wang". Zudem sei das Schulgelände vom Bahnhof fußläufig erreichbar. Ein kleines Problem, so Becker, sei die Kanalanbindung, "aber wo ein Wille, da auch ein Weg".

"Der Förderer ist immer noch an Bord", berichtet Thomas Becker

Ähnlich sieht es Bürgermeister Josef Dollinger (FW). Man müsse die Kanalleitung von der Georg-Schweiger-Straße eben noch ein Stück verlängern, "aber das ist möglich, da sehe ich kein Problem". Auch was die Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) anbelangt, zeigt sich Dollinger optimistisch. Auch weil das Gelände im Gegensatz zum Standort in Wang nicht in einem potenziellen Jahrhunderthochwassergebiet liege. Kommenden Montag soll der Moosburger Stadtrat beschließen, beim Kreis die Herausnahme der benötigten Flächen aus dem LSG zu beantragen. "Im März tagen dann die Ausschüsse des Kreises, und im Juli könnte die endgültige Entscheidung im Kreistag fallen", sagt der Bürgermeister, der hofft, "dass spätestens im Herbst eine Baugenehmigung vorliegt". Dann liege es am Montessoriverein, das Vorhaben zu verwirklichen.

Dessen Vorsitzender ist zuversichtlich: "Bei diesem Standort klammern wir uns nicht an irgendeinen Strohhalm, sondern unsere Chancen sind jetzt ganz real."

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SZ vom 02.02.2021/ilos
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